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[ FÜR DIE VOLLE WIEDERHERSTELLUNG DER S-BAHN UND DEN ERHALT UNSERER ARBEITSPLÄTZE! ]

[ GEGEN DIE VON DER BUNDESREGIERUNG UND DEM BERLINER SENAT POLITISCH GEWOLLTEN, SOWIE VON DER EVG UND GDL BEGLEITETEN AUSSCHREIBUNG, ZERSCHLAGUNG UND PRIVATISIERUNG DER S-BAHN! ]

[ FÜR DIE HERBEIFÜHRUNG DER VON MEHR ALS 1000 S-BAHNERINNEN GEFORDERTEN GESATMBETRIEBSVERSAMMLUNG ALLER BEI DER S-BAHN BESCHÄFTIGTEN, WÄHREND IHRER ARBEITSZEIT! ]

Mehrmals im Monat trifft sich der übergreifende und für alle Kolleginnen und Kollegen offene AKTIONSAUSSCHUSS 100% S-BAHN!

[ Nächstes Treffen: Mittwoch - 19.11.2014 - 18.oo Uhr ]

[ Zusammen mit: Bahn-fuer-alle.de & S-Bahn-Tisch.de ]
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Ort: Attac-Treff // Grünberger Str. 24 // 10243 Berlin ]


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Kontakt ] Aktionsausschuss@googlemail.com


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Mittwoch, 26. September 2012

DB AG schreibt Züge für Berliner S-Bahn aus

Mit einer Vorinformation für die Ausschreibung von zunächst 101 S-Bahn Zügen, hat die Deutsche Bahn AG im europäischen Amtsblatt die Anschaffung von 73 Halb- und 28 Viertelzüge, sowie einer nicht näher definierten Instandhaltungsreserve, bekanntgegeben. Die Züge sollen auf den vom Senat ausgeschriebenen Strecken der Ring-Linien eingesetzt werden.Wer die Rechnung für die neuen Züge zahlen wird, ist dabei offen.
Gemeinsam  - umfairteilen

Fotoserie von der Demo in Berlin

Dienstag, 25. September 2012

Bahn erhöht die Preise

Bei der Preisrunde der Deutschen Bahn im Dezember werden diesmal im Schnitt 2,8 Prozent auf die Zugtickets aufgeschlagen. Grund: gestiegene Energiekosten. 

Der Betriebsgewinn von Europas größtem Transportkonzern kletterte im Jahr 2011 im Vergleich zu 2010 um fast ein Viertel auf 2,3 Milliarden Euro.

Wer die Prügel für diese Preis- und Verkehrspolitik abbekommen wird ist klar. Die verbliebenen Mitarbeiter der Bahn sollen für die Fahrpreiserhöhung, bei gleichzeitigem Gewinnzuwach des DB Konzerns, den Kopf hinhalten. Gerade da sich auch für die Reisenden und Eisenbahnern die Energiekosten stetig erhöhen.

Mit immer höheren Ticketpreisen lässt sich die DB ihre weltweite Expansion bezahlen. Zumal deren Gewinne dem Staat als Aktionär der Bahn für neue Bankenrettungen zur Verfügung gestellt wird. So kommt kein Zug pünktlicher, sicherer oder schneller ans Ziel. Das ist aber längst nicht mehr der Auftrag und das Verständnis der Bahnmanager. Das Interesse an immer höheren Renditen und Gewinne zählen mehr als das Bedürfnis der Menschen an Mobilität.
...
Deutsche Bahn: Gewinn deutlich gesteigert - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/finanzen/finanz-news/deutsche-bahn-gewinn-deutlich-gesteigert_aid_726281.html

Freitag, 21. September 2012

Nein zu Spardiktaten und Nationalismus! 

Solidaritätsreise nach Griechenland, 15. bis 22. September 2012

mit den DelegationsteilnehmerInnen:
Fritz Klein, Betriebsrat S-Bahn Berlin, EVG – Andreas Hesse, Berlin, ver.di FB 8 – Erich Bauer, AlternativeMetaller, Daimler, Kassel – Wilfried Dreßler, IGM Salzgitter, DGB-KV Wolfenbüttel-Süd, Landesvorsitzender Niedersachsen DFV – Matthias Grzegorczyk, ver.di, Betriebsrat American Apparel, Düsseldorf – Manfred Klingele, GEW, Hamburg – Rolf Becker, ver.di, Hamburg –Rainer Thomann, Gewerkschaft Unia, Zürich – Peter Haumer, Gewerkschaft Privat Angestellter, Wien – Anna Leder, Gewerkschaft Handel Transport Verkehr, Wien – Milenko Sreckovic, Pokret za slobodu/Freiheitskampf, Belgrad – Zoran Gocevic, Beschäftigter Pharmaceutical Factory from Belgrade ─ Tanja Sainz-Martín,Hamburg ─ Romin Khan, Redakteur Mitgliedernetz, ver.di ─ Hans Köbrich, IGM Bildungsreferent Berlin ─ Jan Rübke, ver.di LBFG Vorstand FB 4 Hamburg

 „…Wir haben beschlossen, als Zeichen der Solidarität nach Griechenland zu fahren. Wir wollen uns selbst ein Bild machen von den verheerenden  sozialen Zuständen. Wir wollen Kontakte vertiefen und neue aufbauen mit denjenigen, die sich seit zwei Jahren gegen die von der Troika verordneten Spardiktate zur Wehr setzen. Wir wollen ihnen zeigen, dass es auch im relativ ruhigen Deutschland KollegInnen gibt, die sie unterstützen. Nach unserer Rückkehr werden wir die gewonnenen Erfahrungen weitergeben – damit die Idee der grenzübergreifenden Solidarität stärker wird und sich ausbreitet. Heute die griechische Bevölkerung, morgen wir –  der Krisenlösung von Oben die Solidarität von Unten entgegensetzen.“

Das Reisetagebuch von unseren Kolleg/innen vor Ort in Griechenland kannst du mit einem click hier lesen!

Hier nur zwei Tagebuchauszüge:

Reisetagebuch Montag (17.9.)________________________________________________________

Morgens kam Heike zu uns ins Hotel. Sie ist Griechenland-Korrespondentin für Junge Welt und Neues Deutschland. Sie erläuterte uns ihre Sicht auf die politischen Verhältnisse in Griechenland. Wir sprachen u.a. länger über das Aufkommen der faschistischen Partei „Goldene Morgenröte“. 2009 lag sie noch bei 0,29% bei den Wahlen, dieses Jahr in beiden Wahlen bei 6,9%, also ein Aufstieg wie aus dem Nichts. Ihr Hauptmerkmal ist, dass sie die Ausländer zu Sündenböcken erklärt und offen zur Jagd auf sie aufruft und das auch tut. Im Moment sind es noch die Illegalen, die sich in Griechenland aufhalten. Deren Zahl schwankt zwischen geschätzten 800 000 und zwei Millionen. Auf Deutschland umgerechnet wären das zwischen fünf und 13 Millionen. Es sind Flüchtlinge, die es bis Griechenland geschafft haben, aber kein Asyl oder einen gesicherten Status haben. Sie können nicht weiter fliehen, da Griechenland aus Sicht der anderen EU-Staaten wie Deutschland als erster Aufnahmestaat dient. Der Staat tut nichts für sie. Sie hausen irgendwo und überleben irgendwie. Da schafft auch Probleme gegenüber der griechischen Bevölkerung. Daran knüpfen die Faschisten an. Ein sehr großes Wählerpotential ist die Polizei. Dies erklärt zum Teil, warum es bei Überfällen öfters eine Quasi-Zusammenarbeit zwischen Faschisten und Polizei gibt.

Nachmittags hatte Apo für uns ein Treffen mit Gewerkschaftern des Transportbereichs organisiert. Wir trafen uns in dem Büro einer Gewerkschaft im Endstationsgebäude der Piräus-Linie. Eurydike übersetzte für uns zwei Stunden lang. Das war sehr anstrengend für sie, zumal gegen Ende die Beiträge immer länger und engagierter wurden. Sie machte es aber prima.

Es waren sowohl mehrere Gewerkschaftsorganisationen vertreten als auch engagierte Kollegen. Für uns verwirrend war, dass praktisch jeder Betriebsbereich mindestens eine Gewerkschaft hat. Insgesamt sind dort sieben Gewerkschaften aktiv, von denen eine z.B. 180 Mitglieder von 1005 Beschäftigten hat, eine andere vertritt 50 Beschäftigte des Kontrollzentrums. Alle sind Mitglied des Verbandes für den Transportsektor. Ebenso gibt es einen regionalen Verband für die Stadt Piräus. Alle sind Mitglied des Dachverbandes GSEE für Griechenland.

Die Gewerkschaftsvertreter berichteten erst über ihre Situation, die seit drei Jahren von massiven Angriffen geprägt ist: Lohnkürzungen bis zu 30%, Entlassungen, Rentenkürzungen, Beseitigung gewerkschaftlicher Rechte, Privatisierungen, Wirtschaftskrise (seit 2009 Rückgang BIP um 22%). Jetzt wird gerade über das dritte Sparpaket verhandelt, das eine weitere Verschlechterung bringen wird. Die Angst war mit Händen greifbar.

Nachdem Andi unsere Gruppe und ihr Anliegen vorgestellt hatte, berichtete Fritz von der S-Bahn Berlin von seinen Erfahrungen im Kampf gegen die Privatisierung. Wichtig war dabei, dass die kämpfenden KollegInnen dabei von den jeweiligen Gewerkschaftsführungen und den Betriebsräten im Stich gelassen wurden. Sein Fazit war, dass die KollegInnen selbst eine Organisation aufbauen müssen, die sie im Kampf weiterbringen kann.

Das war so etwas wie der Startschuss für eine lebhafte Diskussion, die über Grußworte an uns von den griechischen Kollegen geführt wurde. Dabei kam auf einmal zur Sprache, dass die Dachverbände die Gewerkschaften an der Basis im Stich gelassen haben. Es scheint also durchaus ähnliche Probleme zu geben, wie wir sie in Deutschland kennen. Obwohl die Differenzen nur indirekt zur Sprache kamen, war die Situation plötzlich ganz angespannt.

Sie berichteten uns auch, dass die Transportgewerkschaften für diesen Donnerstag einen Streik gegen die Sparpolitik planen, der also wenige Tage vor dem Generalstreik stattfinden soll, an dem sie sich aber auch beteiligen wollen. Das verstehen wir auch nicht ganz, das kommt uns aus deutscher Sicht wie Kräftezersplitterung vor.

Danach gab´s noch einige angeregte Gespräche –soweit sprachlich möglich─ bei Häppchen und Raki. Wir werden diesen Kontakt insbesondere durch die KollegInnen der Berliner S-Bahn aufrechterhalten und aufbauen.

(Manfred, Jan)

Reisetagebuch Mittwoch, 19.9._______________________________________________________

Nachts: Talkshow im Kontrachannel

Über Stefanos, Anwalt, einen Bekannten von Rolf, hatten wir eine Einladung bekommen, nachts von eins bis drei in einer Sendung des privaten Senders Kontrachannel aufzutreten. Rolf, Andi, Fritz und Jan nahmen es auf sich, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen.

Erfahrungen über die Bestrebungen zur Privatisierung der Berliner S-Bahn 

Ausgehend von dem unsäglichen Beschluss der Bundesregierung von 1994, der die Rechtsgrundlagen für die Privatisierung des Bahnverkehrs in Deutschland schuf, berichtete ich über Erfahrungen der anstehenden Privatisierung der S-Bahn Berlin. 

Erfahrungen der Rationalisierungswelle, die in Vorbereitung auf den zu erwartenden Wettbewerb durch den DB Konzern vorgenommen wurde.
  • Abbau von c. a. 800 Mitarbeitern
  • Ausgründungen von Leistungen
  • Verlängerung der Wartungsfristen in der Fahrzeuginstandhaltung
Was erwartet die Mitarbeiter im Wettbewerb? 

Die Abgabe von Dienstleistungen rund um den S-Bahnverkehr wird weiter vorangetrieben. Die Folgen sind weitere Ausgründung von Leistungen (Reinigung, Marketing-Vertrieb). Dies erfolgt entweder durch Vergabe an Firmen, die diese Leistungen billiger erstellen (durch Einsatz von Subunternehmern), die ihre Beschäftigten unter dem z. Z. bestehenden Tarif entlohnen. 

Für die Mitarbeiter bedeutet dies Verlust des Arbeitsplatzes oder massiven Lohnverzicht, eine andere Alternative gibt es nicht. 

Für die konkurrierenden Eisenbahnverkehrsunternehmen sind die für den Bahntransport festen Kosten (Energie-, Materialkosten) relativ gleich. Die Kosten für die lebendige Arbeit hingegen sind flexibel. Hier ist der Ansatz für das Erzielen von Gewinn. Oder, wenn der Lohn nicht abgesenkt wird, dann stehen enorme Arbeitsleistungsverdichtungen an, die die Mitarbeiter krank machen. Lange Schichten, mehr Arbeitsdruck oder zu wenig Lohn wirken demotivierend. Das macht Mitarbeiter krank und schlägt durch bis auf den familiären Bereich.
Für Bahnkunden bedeutet der privat betriebene Verkehr,
  • dass er nicht zwangsläufig stabiler wird,
  • dass es zu Fahrpreis Erhöhungen kommen wird (Umlage der steigenden Kosten auf den Kunden),
  • unter Umständen werden unrentable Linien ausgedünnt.
Die Folgen sind:
  • Verlust von Lebensqualität in den Randgebieten Berlins,
  • Wertverlust der Grundstücke durch fehlende Verkehrsanbindung,
Privatisierung von Aufgaben der Daseinsvorsorge, die in Verantwortung dem Staat liegt, ist die denkbar schlechteste Alternative.
Fazit: Gegen diese Politik müssen wir uns wehren. Dazu bedarf es aller Möglichkeiten des Kampfes, den wir bei unserer Gewerkschaft einfordern müssen und dies bedeutet zugleich den Kampf um unsere Organisationen zu führen. Bedeutet ebenso öffentlichkeitswirksam zu agieren, denn die Bahnkunden sind unsere potentielle Verbündete.

Zum TV Auftritt:

Als Übersetzer stand uns RA Stefanos bei Seite. Als weiterer Gesprächsgast war ein Dr. Wassili anwesend.
Der Themenkomplex der Gesprächsrunde:
  • die Haltung unserer Gruppe zur deutschen Politik gegenüber Griechenland mit all ihren Folgen,
  • die Beantwortung von Zuschauerfragen zu den Lebensbedingungen in Deutschland im Vergleich zu Griechenland,
  • Zum Umgang mit den ausstehenden Reparationsleistungen der Bundesregierung an das griechische Volk.
Man kann wohl demnächst mal versuchen die Sendung bei You Tube anzuschauen unter kontrachanel.gr oder auch bei www kontrachanel.gr

(Fritz) 


Erklärung von Betriebsräten und Ersatzmitglieder an die Belegschaft


Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
 

über 1000 S-BahnerInnen von Euch, d.h. ein Drittelder Kollegen und Kolleginnen, haben sich mit einer Unterschriftensammlung an den Betriebsrat der S-Bahn und die Gewerkschaften gewandt.
 
Ihr habt gefordert, dass eine außerordentliche Gesamtbetriebsversammlung einberufen wird, und zwar während der Arbeitszeit. So sollte allen Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit gegeben werden, sich nicht nur über die Auswirkungen der vom Berliner Senat entschiedenen Ausschreibung und über die damit drohende Zerschlagung der Berliner S-Bahn zu informieren, sondern auch gemeinsam aktiv über den Widerstand gegen diese Politik der Bundesregierung, des Berliner Senats und des DB Konzerns zu diskutieren und Kampfmaßnahmen dagegen zu organisieren! 

Die Einberufung dieser Versammlung ist von der Betriebsratsmehrheit, wie auch von den Gewerkschaftsführungen der EVG wie der GdL abgelehnt worden.

Wir sind der Meinung, dass sie dazu weder politischnoch juristisch das Recht hatten, dass sie vielmehr das klare und eindeutige Mandat der Kollegen und Kolleginnen missachtet haben. Das gilt umso mehr, als die Belegschaft und der Betriebsrat der S-Bahn Beschlüsse gegen eine Ausschreibung gefasst haben.
 
Wir, die Unterzeichner, erklären hiermit,

  • dass wir diese Entscheidung der Mehrheit des Betriebsrates und der Gewerkschaftsführungen für nicht  tragbar halten;
  • dass wir weiterhin der Meinung sind, dass nur eine gemeinsame Versammlung aller Beschäftigten das Recht hat, zu entscheiden, welche Schritte zur Verteidigung der S-Bahn unternommen werden müssen; 
  • dass wir die Aussage der EVG-Führung, „größtmögliche Sicherheit“ für uns und unsere Arbeitsplätze erstreiten zu wollen, für nicht ausreichend halten. Ist es nicht unsere Erfahrung, dass schon bisher auf dem Wege des Verhandelns mit den politisch Verantwortlichen die S-Bahn als Betrieb der öffentlichen Daseinsvorsorge nicht verteidigt werden konnte und kann?

Wer den Kampf für die einheitliche S-Bahn unter voller politischer und finanzieller Verantwortung der öffentlichen Hand kampflos aufgibt, der wird auch nicht unsere Arbeitsplätze und Tarifverträge verteidigen, sowie die Wiederherstellung einer funktionstüchtigen S-Bahn erstreiten.

Vielmehr zeigen alle Erfahrungen, dass Voraussetzung für einen erfolgreichen Kampf die Einheit aller Kollegen und Kolleginnen mit ihren Gewerkschaften ist, sowie derEinsatz aller gewerkschaftlichen Kampfmittel. 

Wir wenden uns an Euch: diskutiert unter den Kollegen und Kolleginnen im ganzen Betrieb diese Fragen und informiert uns über Eure Meinungen.
 
Erstunterzeichner: Friedrich Klein - Uwe Oldenburg - Marion Anders - Kerstin Fürst - Peter Polke - ...

1/2___________________________________________________________________________________

Siemens greift nach der S-Bahn
Egal, ob die S-Bahn weiter diese Strecken behält oder sie ein  anderes Bahnunternehmen übernehmen wird: Das Bündnis Siemens-Stadler meldet nun an, nicht nur für den künftigen Betreiber zuverlässige Züge zu bauen, sondern auch  die Wartung zu übernehmen. „Vereint wollen wir dafür sorgen, dass die S-Bahn wieder ein zuverlässiges Verkehrsmittel wird“, sagt Hans-Jörg Grundmann, Chef der Siemens-Bahnbauer. - berliner-kurier.de 15.09.2012 -

Damit ist heute schon klar das es in Schöneweide die letzte Großindustrie ein Ende haben soll und damit nicht genug. In Grünau könnten somit möglicher weise höchstens noch Kollegen mit Siemensbeschriftung auf ihren Blaumännern arbeiten.

Spanische Bahnangestellte streiken
Wegen eines Streiks der Bahn-Mitarbeiter sind in ganz Spanien Hunderte Zugverbindungen ausgefallen.
In Madrid und Barcelona legten auch die U-Bahnmitarbeiter während des Berufsverkehrs ihre Arbeit nieder, um gegen Lohnkürzungen zu protestieren.
Für das kommende Jahr ist eine Umstrukturierung desVerkehrswesen geplant. Die Arbeiter befürchten einen Stellenabbau. Ein Angestellter erklärte: “Dasgrößte Problem ist die Privatisierung des öffentlichen Bahnsektors. Denn das wird Konsequenzen haben: die Dienstleistung wird darunter leiden und Jobs werden gestrichen werden.”  - Euronews -17.09.2012 -

Bahnprivatisierung in Großbritannien
Am Start der Privatisierungswelle im Eisenbahnsektor stand Großbritannien. Bereits in der Thatcher-Ära wurde begonnen, die staatliche Bahngesellschaft British Rail zu zerschlagen (die formelle Privatisierung fand dann 1995 unter Premier John Major statt). Siebzehn Jahre später lautet die ernüchternde Bilanz, die 2011 im McNulty-Bericht – einem offiziellen Bericht der konservativ-liberalen Regierung unter Cameron – zusammengefasst wurde: Bahnfahren ist in Großbritannien so teuer wie in keinem anderen Land  Europas. Der privatisierte Eisenbahnsektor des Landes frisst doppelt so viele staatliche Subventionen wie die ehemalige staatliche British Rail. Die britischen Eisenbahnen sind deutlich weniger effizient wie die anderen, überwiegend noch staatlichen Bahnen auf dem Kontinent. Wobei der Bericht dann neue neoliberale Maßnahmen – noch weniger Personal, noch mehr geschlossene Bahnhöfe usw. – vorschlägt.

„Wir können heute aus unseren Erfahrungen sagen, dass die Privatisierung der Bahn keine Zukunft hat!“
Alex Gordon (Vorsitzender der britischen Bahngewerkschaft RMT) – 18.09.2012

2/2______________________________________________________________________________________________

Klage gegen die Ausschreibung der Berliner S-Bahn

Da sollte man meinen, dass die Gewerkschaftsvertreter bei der S-Bahn nun den Ernst der Lage ihrer Mitglieder erkannt haben und das deutliche Votum von fast 1000 S-Bahner/innen und Gewerkschafter/innen gegen die Ausschreibung und Zerschlagung der Berliner S-Bahn wahrgenommen haben, um nun gegen den drohenden Arbeitsplatzverlust von mehr als 3000 S-Bahner/innen vorzugehen. Aber nein, es ist die Gegenseite, die Unternehmens- bzw. Konzernführung der S-Bahn Berlin GmbH, die gegen die Vorgaben des Berliner Senats zur Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der Berliner S-Bahn gerichtlich vorgeht. Jedoch nicht im Grundsatz, sondern nur wegen der Ausgestaltung.


S-Bahn-Vergabe: DB legt Beschwerde ein  
Berlin. Die Deutsche Bahn sieht Probleme im Vergabeverfahren zur Teilausschreibung der Berliner S-Bahn. Die in der Ausschreibung gestellte Grundbedingung, wonach ein Anbieter nach Ablauf des Verkehrsvertrages für 15 weitere Jahre einen gewarteten Fuhrpark zur Verfügung stellen und dafür bereits jetzt einen verbindlichen Preis festlegen soll, bereite dem Unternehmen »erhebliche Schwierigkeiten«, sagte S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner am Donnerstag. ...
http://www.jungewelt.de/2012/09-21/050.php

Mittwoch, 19. September 2012

Streik bei Bahn und U-Bahn

Madrid. Wegen eines Streiks der Bahn- und U-Bahn-Mitarbeiter sind in Spanien am Montag Hunderte Zugverbindungen ausgefallen. Auf den Zufahrtsstraßen nach Madrid und Barcelona bildeten sich lange Staus. Nach Angaben der staatlichen Bahngesellschaft RENFE fielen etwa 300 Hochgeschwindigkeits- und Fernverkehrszüge aus. 

Die Arbeiter protestierten mit dem Streik gegen einen befürchteten Stellenabbau im Zuge einer im kommenden Jahr geplanten Zerschlagung und Privatisierung des staatlichen Eisenbahnunternehmens RENFE. Auch die U-Bahn-Mitarbeiter in Madrid und Barcelona legten aus Protest gegen Lohnkürzungen ihre Arbeit nieder.

http://www.jungewelt.de/2012/09-18/050.php

Samstag, 15. September 2012

GRÜSSE AUS NEWCASTLE 
VON UNSEREN KOLLEGEN BEI DER DB-REGIO UK


Nachdem Berliner Eisenbahner aus fast allen Bereichen und Unternehmen solidarische Grüsse an ihre streikenden und kämpfenden Kollegen/innen bei der DB Regio UK in Newcastler schickten, kam nun diese solidarische Antwort aus Newcastle! 

Die von der DB-Regio UK zur Billiglohnfirma Churchell ausgegliederten Kollegen/innen der METRO Newcastle, haben mittels Streik nun Verhandlungen erkämpft. Dabei planen sie auch während der Verhandlungen weitere Streiks, um sicher zu gehen, dass dabei ihre Forderungen auch in ihrem Interesse umgesetzt werden.

Dazu wird uns Alex Gordon, Vorsitzender der Bahngewerkschaft RMT, noch mehr berichten können, der am Dienstag den 18.09. bei einer Veranstaltung vom S-Bahn Tisch um 18.30 Uhr im Berliner EVG Büro - Revalerstr. 100 - zu Gast sein wird.
DER BETRIEBSRAT LÄDT UNS S-BAHNER/INNEN ZU SEINER BETRIEBSVERSAMMLUNG EIN!




Kolleginnen und Kollegen,
Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter,
S-Bahnerinnen und S-Bahner!


Mit Euren fast 1000 Unterschriften habt ihr beim Betriebsrat die unverzügliche Herbeiführung einer Gesamtbetriebsversammlung aller S-Bahner/innen während der Arbeitszeit gefordert, auf der wir alle nicht nur unsere Fragen beantwortet sehen wollen, sondern auch unsere Forderungen an die Politik und das Management demonstrieren wollen. Wie der Betriebsrat darauf reagiert, dass ist wiederum nur mit der Einladung zu einer Teil-Betriebsversammlung, woran wir Schichtarbeiter/innen als deutliche Mehrheit bei der Berliner S-Bahn in unserer verbliebenen Freizeit teilnehmen sollen.

Einige unserer Kollegen/innen aus dem Werk Schöneweide und aus den Büros, sowie unsere uns Vorgesetzten und die BWL-Studenten im Nadelstreifenanzug erhalten vom Betriebsrat das Recht zugesprochen, laut Betriebsverfassungsgesetz während der Arbeitszeit an seiner Betriebsversammlung teilzunehmen. Wir Schichtarbeiter/innen sollen wohl brav unsere Arbeit machen, um als von einer Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der S-Bahn massiv betroffene Beschäftigte bloß keine unbequemen Fragen, oder gar Forderungen zu stellen.

Kommt am 20.09.2012 um 08.00 Uhr trotz der Ausgrenzungspolitik des Betriebsrates gegenüber uns Schichtarbeiter/innen zur ersten Teilbetriebsversammlung! Bekundet dazu bei eurem Schichteinteiler bzw. Vorgesetzten Euren Teilnahmewillen, mit Bezug auf das Betriebsverfassungsgesetz §44 Abs.1), während der Arbeitszeit an der Betriebsversammlung teilzunehmen. Eine Ablehnung wäre ein klarer Verstoß gegen das Betriebsverfassungsgesetz. Der Rechtsweg steht uns dann offen!
Meldet uns eine Verwehrung Eurer Teilnahme an: Aktionsausschuss@googlemail.com
 
Der Betriebsrat bietet zudem auf seiner ersten Teil-Betriebsversammlung all denen ein Podium, die eine Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der Berliner S-Bahn befürworten. Den Ausschreibungs-, Zerschlagungs- und Privatisierungsgegnern unter uns S-Bahner/innen, die wir von diesem Wahnsinn massiv betroffen sind bzw. noch sein werden, wird allein vor dem letzten Punkt der Versammlung erlaubt, um Fragen, wohl aber keine Forderungen, zu stellen.

Wir sollten und dürfen uns nicht zu Bittstellern machen lassen, sondern auf dieser Betriebsversammlung und allen weiteren Möglichkeiten klar und deutlich unsere Forderungen an die Politik, das Management und die Gewerkschaften skandieren! 
 
HÄNDE WEG VON DER S-BAHN ! 100% S-BAHN ! KEINE AUSSCHREIBUNG !

Aktionsausschuss.blogspot.com                                        Aktionsausschuss@googlemail.com

Freitag, 14. September 2012

Wie sich die S-Bahn Führung auf die Ausschreibung der S-Bahn vorbereitet!

Neue Stellenbeschreibungen für alle Beschäftigten der Berliner S-Bahn zeigen auf , was die Deutschen Bahn AG mit ihrer Beteiligung an der Ausschreibung und einen "fairen" Wettbewerb bei der Berliner S-Bahn meint. Mit ihrem Angebot und ihren Vorstellungen von höherer Flexibilität und Arbeitsbelastung für uns Beschäftigten, wollen sie uns S-Bahner/innen auf die Ausschreibung vorbereiten und unter den Wettbewerbsdruck setzen. Doch immer mehr S-Bahner/innen verweigern ihre Unterschrift unter die neuen Arbeitsplatzbeschreibungen!


Die Zughersteller wetzen ihre Messer!

Ob Stadtler, Siemens oder Bombardier, sie alle wollen mit der Ausschreibung der Berliner S-Bahn ihr Geschäft machen! Selbst mit der Wartung der von ihnen hergestellten Zügen. Wir Beschäftigten, Fahrgäste und Steuerzahler werden auf der Strecke bleiben!

http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article109206969/Gerangel-um-S-Bahn-Berlin.html

Aus der öffentlichen Hand des Staates in die des Landes?

Eine interne Arbeitsgruppe der SPD lehnt gegen die geplante Teilausschreibung der Berliner S-Bahn ab. Damit stellt sie sich auch gegen Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD). Er glaubt, dass die Teilprivatisierung am frühesten die Probleme der S-Bahn lösen könne.

 

Mittwoch, 12. September 2012

Der S-Bahn Tisch lädt ein:

Bahnprivatisierung in Großbritannien - eine Bilanz mit Folgen für Deutschland und die S-Bahn Berlin


Veranstaltung mit Alex Gordon, Vorsitzender der Gewerkschaft National Union of Rail, Maritime & Transport (RMT), Großbritannien

am: Dienstag, 18.09.2012 um 18:30h
in: der Geschäftsstelle der EVG
(Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft), Revalerstrasse 100, 6. Stock
Nähe S-Bhf Warschauer Straße

Am Start der Privatisierungswelle im Eisenbahnsektor stand Großbritannien. Bereits in der Thatcher-Ära wurde begonnen, die staatliche Bahngesellschaft British Rail zu zerschlagen (die formelle Privatisierung fand dann 1995 unter Premier John Major statt). Siebzehn Jahre später lautet die ernüchternde Bilanz, die 2011 im McNulty-Bericht - einem offiziellen Bericht der konservativ-liberalen Regierung unter Cameron - zusammengefasst wurde: Bahnfahren ist in Großbritannien so teuer wie in keinem anderen Land Europas. Der privatisierte Eisenbahnsektor des Landes frisst doppelt so viele staatliche Subventionen wie die ehemalige staatliche British Rail. Die britischen Eisenbahnen sind deutlich weniger effizient wie die anderen, überwiegend noch staatlichen Bahnen auf dem Kontinent. Wobei der Bericht dann neue neoliberale Maßnahmen - noch weniger Personal, noch mehr geschlossene Bahnhöfe usw. - vorschlägt.

Die Gewerkschaft RMT, deren Vorsitzender unser Gast Alex Gordon ist, fordert die Rückverstaatlichung des Eisenbahnsektors und die Wiederherstellung einer "integrierten Bahn", in der Infrastruktur und Betrieb eine Einheit bilden. Die RMT ist eine ausgesprochen kämpferische und erfolgreiche Gewerkschaft, die die Interessen der Bahnbeschäftigten und der Fahrgäste ins Zentrum rückt. Die negativen Erfahrungen, die wir in Deutschland mit dem Weg der Deutschen Bahn AG in die Privatisierung gemacht haben ("Bahnreform" 1994 und versuchter Börsengang 2007/2008) spielen bei der Debatte mit Alex Gordon ebenso eine Rolle wie die S-Bahn-Krise in Berlin und die Gefahr der Aufspaltung dieser Bahngesellschaft und die Ausschreibung und Privatisierung von Teilen des S-Bahn-Betriebs, die die Senatsparteien SPD und CDU beschlossen haben.

Veranstalter: S-Bahn-Tisch
http://www.s-bahn-tisch.de/





Dienstag, 11. September 2012

WELCHEN WEG WIRD DIE S-BAHN NEHMEN?


Worauf warten wir S-Bahner/innen eigentlich noch, wenn wir die Entwicklungen bei der S-Bahn betrachten? Dass die, die die derzeitige Situation bei der S-Bahn geschaffen haben, uns aus dieser auch wieder befreien? Um nicht noch tiefer in den Sumpf der Privatisierungs- und Ausschreibungspolitik auf unser aller Kosten zu versinken, braucht es eine Antwort von uns allen! Eine Antwort von uns Beschäftigten auf eine Politik, die von den Medien, einigen Gewerkschaftskreisen, der Betriebsratsmehrheit, von den bekannten Parteien und den Verkehrsunternehmen gefordert bzw. mitgetragen wird.

Nachdem uns die regierenden Politiker ihre Fratze der Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der Berliner S-Bahn gezeigt haben, sich Kreise unserer Interesservertreter durch ihre aktive Passivität auszeichnen, hat sich nun auch die S-Bahn Unternehmensführung mit ihren Vorstellungen zur Zukunft der S-Bahn zu Wort gemeldet. Als Ergebnis ihrer Veranstaltung vom 16.08.2012 können folgende Punkte festhalten werden!

  • Für alle S-Bahner/innen soll es einen Interessenausgleich und Sozialplan geben!
  • Die Werke Grünau und Schöneweide droht die Schließung!
  • Einen betrieblichen und technischen Übergang ab 2018 gibt es nicht!
  • Es gibt 9 mögliche Interessenten, incl. der S-Bahn Berlin GmbH + DB Regio AG!
  • Ohne Grundlage wird die S-Bahn zerschlagen, ausgeschrieben und privatisiert!
  • Gerichtliches und politisches Vorgehen gegen die Ausschreibung!


Für alle S-Bahner/innen soll es einen Interessenausgleich und Sozialplan geben!
Nach Vorgabe des Berliner Senats sollen dem neuen Betreiber des Ringes die Fahrpersonale genannt werden, die dort bisher tätig waren. Damit der neue Betreiber diesen Lokführern ein Übernahmeangebot zukommen lassen kann, welches diese wiederum 30 Monate (2 1/2 Jahre) vor dem Betriebsbeginn im Jahr 2017 annehmen bzw. ablehnen müssen, will unser Arbeitgeber diese Lokführer bis Mitte 2015 durch ein Interessenausgleich auswählen und dem Senat mitteilen. Was mit denen von uns passiert, die ein Angebot ablehnen, entscheidet sich dann auf Grundlage des BeSiTV's, oder ggf. einem ihm nachfolgenden Zukunftstarifvertrag der GDL bzw. EVG. Verpflichten will der Senat den zukünftigen Betreiber des Rings nur dazu, dass er diese Lokführer mindestens 1 Jahr lang nach den bisherigen Tarifen entlohnt. Selbst wenn, dann spielen ab der Übernahme wohl alle bisherigen Betriebsvereinbarungen keinerlei Rolle mehr.

Die Personale in den Werken Grünau und Schöneweide erhalten vom neuen Betreiber keinerlei Übernahmeangebote, da dieser nach den Vorgaben des Senats neue Fahrzeuge und eigene Werkstätten, incl. Personal, mitbringen soll. Ob er seine neuen Fahrzeuge dann beim Hersteller instandhalten lassen wird, eigene Werkstätten am Ring aufbauen wird (wozu der Senat bereits Grundstückflächen am Ring frei hält), oder die Werke in Grünau und Schöneweide bei der DB anmieten werden, obliegt dann allein der Entscheidung eines neuen Betreibers. Selbst wenn es die S-Bahn Berlin GmbH oder die DB-Regio AG selber sein solltet.

Alle Leistungen von uns Aufsichten, Blockwärter und Fahrdienstleiter sollen zudem zum Betriebsbeginn des zukünftigen Betreiber nicht mehr von der S-Bahn Berlin GmbH, sondern von der DB Netz AG, bzw. deren Tochterunternehmen der DB Station&Service GmbH, erbracht. D.h., die S-Bahn verliert alle Aufsichten, Blockwärter, Fahrdienstleiter und deren Erfahrungen. Was dort mit uns passieren wird, sagt uns bisher weder die S-Bahn Unternehmensführung noch die der DB Netz AG. Eine Einsatzortsgarantie gibt es bei der DB-Netz AG jedenfalls nicht.

Der S-Bahn Berlin GmbH ist der Vertrieb, der Fahrscheinverkauf, nur noch bis zum Ende des auslaufenden Verkehrsvertrages erlaubt. Wie eine neue Einnahme- und Aufnahmeverteilung der Fahrgelder aussehen wird, dazu hat sich der Senat nicht konkret geäußert. Ein Vertrieb durch den VBB, bzw. einem Fremdunternehmen, ist nicht ausgeschlossen. Für uns heißt es, keine Beschäftigungs- und Übernahmegarantien nach 2017.

Da der S-Bahn Verkehrsvertrag 2017 für die gesamte S-Bahn ausläuft und stufenweise auch die Stadt- und Nord/Südbahn ausgeschrieben werden soll, geht es um den Fortbestand unser aller Arbeitsplätze und den der gesamten S-Bahn. Die vorerst bei der S-Bahn verbleibenden Strecken und Leistungen werden daher ebenso neu ausgehandelt. Dabei wird es wohl allein um den finanziellen Rahmen gehen, der bei der Ausschreibung des Ringes übrig bleibt. Weder Senat noch die S-bahn Unternehmensführung liefern uns dabei einen hoffnungsvollen Ausblick.


Die Werke Grünau und Schöneweide droht die Schließung!

Dem Senat geht es offenbar in keiner Weise darum, den Betrieb der Berliner S-Bahn wieder herzustellen. Daher kommen die Werke Grünau und Schöneweide in den Ausschreibungs- und Privatisierungsplänen nicht vor. Ebenso nicht das Wissen und Können von uns Beschäftigten. Auch die Unternehmensführung der S-Bahn sieht sich in keiner Weise genötigt, den Erhalt von Material, Wissen und Können für einen sicheren Betrieb und eine vorsorgliche Instandhaltung sicherzustellen. Ein neuer Betreiber soll vom Senat die Möglichkeit erhalten, auf seinem Grundstück am Ring eine neue Werkstatt zu errichten, wenn er denn die Wartung seiner neuen Züge nicht gleich beim und vom Hersteller durchführen lässt. So stehen die Werke in Grünau und Schöneweide vor der Schließung und wir vor dem Arbeitsplatzverlust. Weil es die Politiker mit ihrer Privatisierungs- und Ausschreibungspolitik so wollen!? Unterstützt durch die aktive Passivität einiger weniger Gewerkschafts- und Betriebsratskreise, die diese Politik im Sinne der Unternehmen begleiten, aber nicht verhindern wollen.


Einen betrieblichen und technischen Übergang ab 2018 gibt es nicht!

Ohne ein vorhandenes Übergangskonzept für die Zeit nach 2017, beginnt der Senat mit der Ausschreibung und Zerschlagung der Berliner S-Bahn. Dass es 2017 keine neuen Fahrzeuge geben wird, dürfte jedem klar sein. Der S-Bahn Verkehr bricht dann wohl Anfang 2018 ohne die Baureihe 480 und 485 zusammen, deren Zulassung bis Anfang 2018 befristet ist. Oder lässt die DB sich deren Aufarbeitung vom Steuerzahler teuer bezahlen? 80-100 Mio. Euro soll es kosten. Die neuen Fahrzeuge sollen bis 2021 stufenweise in Betrieb gehen. Was aber wird aus den 480 und 485, die für nur 3-4 Jahre teuer generalüberholt wurden? Was wird aus uns, die sie noch einmal flott machen sollen? Was für ein sozialer, ökonomischer und finanzieller Wahnsinn?!


Es gibt 9 mögliche Interessenten, incl. der S-Bahn Berlin GmbH + DB Regio AG!

Neben der S-Bahn Berlin GmbH, Benex, Abellio, Netinera, Keolis, Veolia, MTR-Hongkong und der DB-Regio AG, beteiligt sich ggf. auch noch die BVG, an der Ausschreibung und Zerschlagung der Berliner S-Bahn. Alles Unternehmen mit staatlicher bzw. kommunaler Beteiligung. Jedoch nicht mit dem Auftrag die S-Bahn in Berlin als Daseinsvorsorge für die Bürger/innen zu betreiben, sondern mit deren Betrieb auf Kosten von uns Beschäftigten, sowie unseren Fahrgästen ihre Gewinne im Interesse ihrer privaten Mitteilhaber, den Banken und Investmentgesellschaften, einzufahren.

Über 30 Jahre soll der Vertrag mit einem neuen Betreiber laufen, der die neuen Fahrzeuge für die Linien S41, S42, S46, S46E, S47 und S8 beschaffen und instandhalten soll. Mit der Option einer Vertragsverlängerung um weitere 3 Jahre. Wo die Instandhaltung stattfinden wird, ist allein Sache des neuen Betreibers. Der Senat von Berlin hält für eine nötige neue Werkstatt bereits Grundstückflächen am Ring bereit, um sie dem neuen Betreiber zur Verfügung zu stellen. Was mit uns und den vorhandenen Werken in Grünau und Schöneweide wird, keiner sagt es uns.

Über 15 Jahre soll der eigentliche Verkehrsvertrag laufen. So, dass es nach diesen 15 Jahren wiederum einen Betreiberwechsel geben kann. Ein neuer Betreiber soll dann die Fahrzeuge vom vorherigen Betreiber übernehmen, bzw. anmieten. So kann dieser nach der Abschreibung seiner Investitionen für die Fahrzeuge, ab diesen Zeitpunkt mit dem neuen Betreiber ordentlich Kasse machen. So wie es die DB wohl ab 2017 übergangsweise bis 2020 machen wird.

Warum sich die DB-Regio AG neben der S-Bahn Berlin GmbH an der Ausschreibung beteiligt, liegt wohl am Lohnunterschied. Wie schon in Rostock hält sich die DB wohl die Tür offen, mit Subunternehmen und Dumpinglöhnen den eigenen Mitarbeiter/innen Konkurrenz zu schaffen.


Ohne Grundlage wird die S-Bahn zerschlagen, ausgeschrieben und privatisiert!

Zusammenfassend kann erkannt werden, dass es weder für die Ausschreibung selber noch für die Zerschlagung der Berliner S-Bahn einen sozialen, ökonomischen oder finanziellen Grund gibt, außer die der Konzerne und Investmentgesellschaften, um mit der S-Bahn ihren Gewinn zu machen. Dazu bietet ihnen der Senat von Berlin alle mögliche Unterstützung und selbst Grundstücke. Der Senat beabsichtigt offen die Absenkung der Kosten für den SPNV, indem er die Lohnabsenkung, Arbeitsverdichtung oder Arbeitslosigkeit von mehr als 3000 S-Bahner/innen im Interesse der Konzerne und Investmentgesellschaften billigend in Kauf nimmt.

Dass eine Ausschreibung der S-Bahn nicht sein muss, zeigen uns andere Verkehrsverbände auf. Nicht nur in Sachsen-Anhalt und Sachsen wird es uns auf Grundlage der Vergabeordnung aufgezeigt. Eine Ausschreibung ist eine rein politische und willkürliche Entscheidung. So wurde vom Senat geprüft wie eine Ausschreibung rechtssicher herbeigeführt, aber nicht wie sie verhindert werden kann. Seinen Kritikern hat der Senat daher versucht den Gar auszumachen.

Ohne ein Übergangskonzept für die von ihm herbeigeführte Ausschreibung startete der Senat diese. Allein eine Absichtserklärungen, eine Übergangsregelung mit der S-Bahn Berlin GmbH herbeizuführen, wird diese Grundlage für eine Ausschreibung nicht schaffen. 80-100 Mio. Euro würde die Aufarbeitung der Baureihe 480 und 485 kosten, damit diese weitere 3-4 Jahre fahren wird. Das wird wohl an jedem ökonomischen Sachverstand, auch dem im Senat, scheitern.

Ein Konzept für den Vertrieb und Verkauf der Fahrscheine ab 2017 gibt es bisher ebenso wenig , wie die Zahlen für die “Brutto-Anreiz-Verträge“. Diese Verträge sollen dem Betreiber alle Risiken nehmen, die es im Bahnbetrieb gibt und schon immer gab, und vom Steuerzahler übernommen werden. Pauschalbeträge für Energiekosten, Fahrgeldeinnahmen und Trassengebühren, eröffnet dem Betreiber alle Möglichkeiten damit Gewinne seine zu machen.


Gerichtliches und politisches Vorgehen gegen die Ausschreibung der S-Bahn

Die Unternehmensführung der S-Bahn hat aufgrund der langen und unterschiedlichen Laufzeit des Fahrzeugbereitstellungsvertrages und Verkehrsvertrages für den zukünftigen Betreiber des Ring-Netzes rechtliche Bedenken angemeldet. Nicht weil die S-Bahn zerschlagen wird oder weil mit der Ausschreibung all unsere Arbeitsplätze in Gefahr geraten. Sie sieht ein Monopol bei der Bereitstellung der Fahrzeuge entstehen, welches sie sich möglicherweise über 30 Jahre hinweg nicht entziehen kann. Insbesondere, weil nach ca. 10-15 Jahren mit den Fahrzeugen richtig Kasse gemacht werden kann und sie dann ggf. nur noch Zuschauer sind.

Jedes rechtliche Vorgehen gegen die Ausschreibung könnte diese stoppen, oder gar hinfällig machen. Da wir als Beschäftigte keine Rechtsverdreher sind, sollten unsere Interessenvertreter, wenn sie es denn wirklich sind, alle Mittel nutzen, um unsere Löhne, Arbeitsplätze und nicht zuletzt unsere Hintern zu retten. Dabei ist es weniger wichtig eine rechtliche fundierte Lösung zu suchen, sondern es sollte auch politisches Neuland im Interesse aller Eisenbahner/innen betreten werden. Dazu braucht es keinen besonderen Auftrag an unsere Gewerkschaften, sondern es sollte das Selbstverständnis einer Gewerkschaft sein, die eigenen Mitglieder mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vor Lohndumping und Arbeitsplatzverlust zu schützen.

Wenn dann schon die Gewerkschafter/innen ihrem Gewerkschaftsapparat einen Schritt voraus sind und eine Gesamtbetriebsversammlung bei der Berliner S-Bahn mit fast 1000 Unterschriften einfordern, um den Sinn einer Ausschreibung der S-Bahn in Frage zu stellen und um ein politisches Zeichen gegen die Ausschreibung zu setzen, sollten sie dabei unterstützt und nicht von ihrem Betriebsrat und ihren Gewerkschaftsfunktionären verbal niedergeknüppelt werden.

Es sind jedoch nicht nur wir S-Bahner/innen, die sich gegen diese sozial, ökonomisch und finanziell wahnwitzige Ausschreibung der Berliner S-Bahn aussprechen. Der S-Bahn Tisch mit seinen erfolgreich agierenden Mitstreitern sieht sich nicht nur durch seine verfassungsrechtliche Infragestellung durch den Senat auf der Seite von uns S-Bahner/innen. Auch unzählige Bürger/innen, Fahrgäste, Organisationen, soziale Bündnisse, Gewerkschaften und auch Parteien stehen auf unserer Seite. Selbst aus der Schweiz, Frankreich, Österreich, Italien, Großbritannien und Japan erhalten wir S-Bahner/innen Solidarität und Unterstützung.

Wir sollten uns nicht länger dem politischen Himmelsfahrtkommando einer Ausschreibung und Zerschlagung der Berliner S-Bahn durch die Politik unterwerfen. Das ist Sache der Manager, aber nicht das Interesse von uns S-Bahner/innen, die davon massiv betroffen sind. Mit unserem gemeinsamen Willen als S-Bahner/innen, können und werden wir weitere Zeichen gegen diese Politik des Senats, des Managements und einiger Interessenvertreter setzen. Zusammen mit allen die uns unterstützen. Wer dabei uns und unsere Geschlossenheit als S-Bahner/innen in Frage stellt, den dürfen und werden wohl auch wir in Frage stellen!




Nachdem die Mehrheit im Betriebsrat der S-Bahn Berlin GmbH das Votum von fast 1000 S-Bahner/innen, für eine Gesamtbetriebsversammlung aller S-Bahner/innen während der Arbeitszeit, in Frage stellt, wird der derzeitig amtierende Betriebsrat wohl zukünftig auch von den S-Bahner/innen in Frage gestellt werden! Eine von den S-Bahner/innen gewollte Neuwahl des Betriebsrates dürfte damit nicht mehr ausgeschlossen sein. Damit ein dann neu gewählter Betriebsrat mit einer auch wahrnehmbaren Stimme aller S-Bahner/innen, gegen die Privatisierung, Ausschreibung und miesen Arbeitsbedingungen spricht!


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