Gegen die Ausschreibung und Zerschlagung der Berliner S-Bahn - Für den Erhalt unserer Arbeitsplätze!
Willkommen
[ FÜR DIE VOLLE WIEDERHERSTELLUNG DER S-BAHN UND DEN ERHALT UNSERER ARBEITSPLÄTZE! ]
[ GEGEN DIE VON DER BUNDESREGIERUNG UND DEM BERLINER SENAT POLITISCH GEWOLLTEN, SOWIE VON DER EVG UND GDL BEGLEITETEN AUSSCHREIBUNG, ZERSCHLAGUNG UND PRIVATISIERUNG DER S-BAHN! ]
[ FÜR DIE HERBEIFÜHRUNG DER VON MEHR ALS 1000 S-BAHNERINNEN GEFORDERTEN GESATMBETRIEBSVERSAMMLUNG ALLER BEI DER S-BAHN BESCHÄFTIGTEN, WÄHREND IHRER ARBEITSZEIT! ]
Mehrmals im Monat trifft sich der übergreifende und für alle Kolleginnen und Kollegen offene AKTIONSAUSSCHUSS 100% S-BAHN!
[ Nächstes Treffen: Mittwoch - 19.11.2014 - 18.oo Uhr ]
[ Ort: Attac-Treff // Grünberger Str. 24 // 10243 Berlin ]
[ Kontakt ] Aktionsausschuss@googlemail.com
[ Wir S-BahnerInnen vom "AKTIONSAUSSCHUSS 100% S-BAHN" unterstützen den S-Bahn-Tisch weiterhin aktiv! ]
Mittwoch, 26. September 2012
Dienstag, 25. September 2012
Bei der Preisrunde der Deutschen Bahn im Dezember werden diesmal im Schnitt 2,8 Prozent auf die Zugtickets aufgeschlagen. Grund: gestiegene Energiekosten.
Der Betriebsgewinn von Europas größtem Transportkonzern kletterte im Jahr 2011 im Vergleich zu 2010 um fast ein Viertel auf 2,3 Milliarden Euro.
Wer die Prügel für diese Preis- und Verkehrspolitik abbekommen wird ist klar. Die verbliebenen Mitarbeiter der Bahn sollen für die Fahrpreiserhöhung, bei gleichzeitigem Gewinnzuwach des DB Konzerns, den Kopf hinhalten. Gerade da sich auch für die Reisenden und Eisenbahnern die Energiekosten stetig erhöhen.
Mit immer höheren Ticketpreisen lässt sich die DB ihre weltweite Expansion bezahlen. Zumal deren Gewinne dem Staat als Aktionär der Bahn für neue Bankenrettungen zur Verfügung gestellt wird. So kommt kein Zug pünktlicher, sicherer oder schneller ans Ziel. Das ist aber längst nicht mehr der Auftrag und das Verständnis der Bahnmanager. Das Interesse an immer höheren Renditen und Gewinne zählen mehr als das Bedürfnis der Menschen an Mobilität.
Deutsche Bahn: Gewinn deutlich gesteigert - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/finanzen/finanz-news/deutsche-bahn-gewinn-deutlich-gesteigert_aid_726281.html
Freitag, 21. September 2012
Solidaritätsreise nach Griechenland, 15. bis 22. September 2012
mit den DelegationsteilnehmerInnen:
Fritz Klein, Betriebsrat S-Bahn Berlin, EVG – Andreas Hesse, Berlin, ver.di FB 8 – Erich Bauer, AlternativeMetaller, Daimler, Kassel – Wilfried Dreßler, IGM Salzgitter, DGB-KV Wolfenbüttel-Süd, Landesvorsitzender Niedersachsen DFV – Matthias Grzegorczyk, ver.di, Betriebsrat American Apparel, Düsseldorf – Manfred Klingele, GEW, Hamburg – Rolf Becker, ver.di, Hamburg –Rainer Thomann, Gewerkschaft Unia, Zürich – Peter Haumer, Gewerkschaft Privat Angestellter, Wien – Anna Leder, Gewerkschaft Handel Transport Verkehr, Wien – Milenko Sreckovic, Pokret za slobodu/Freiheitskampf, Belgrad – Zoran Gocevic, Beschäftigter Pharmaceutical Factory from Belgrade ─ Tanja Sainz-Martín,Hamburg ─ Romin Khan, Redakteur Mitgliedernetz, ver.di ─ Hans Köbrich, IGM Bildungsreferent Berlin ─ Jan Rübke, ver.di LBFG Vorstand FB 4 Hamburg
„…Wir haben beschlossen, als Zeichen der Solidarität nach Griechenland zu fahren. Wir wollen uns selbst ein Bild machen von den verheerenden sozialen Zuständen. Wir wollen Kontakte vertiefen und neue aufbauen mit denjenigen, die sich seit zwei Jahren gegen die von der Troika verordneten Spardiktate zur Wehr setzen. Wir wollen ihnen zeigen, dass es auch im relativ ruhigen Deutschland KollegInnen gibt, die sie unterstützen. Nach unserer Rückkehr werden wir die gewonnenen Erfahrungen weitergeben – damit die Idee der grenzübergreifenden Solidarität stärker wird und sich ausbreitet. Heute die griechische Bevölkerung, morgen wir – der Krisenlösung von Oben die Solidarität von Unten entgegensetzen.“
Das Reisetagebuch von unseren Kolleg/innen vor Ort in Griechenland kannst du mit einem click hier lesen!
Hier nur zwei Tagebuchauszüge:
Die Gewerkschaftsvertreter berichteten erst über ihre Situation, die seit drei Jahren von massiven Angriffen geprägt ist: Lohnkürzungen bis zu 30%, Entlassungen, Rentenkürzungen, Beseitigung gewerkschaftlicher Rechte, Privatisierungen, Wirtschaftskrise (seit 2009 Rückgang BIP um 22%). Jetzt wird gerade über das dritte Sparpaket verhandelt, das eine weitere Verschlechterung bringen wird. Die Angst war mit Händen greifbar.
(Manfred, Jan)
- Abbau von c. a. 800 Mitarbeitern
- Ausgründungen von Leistungen
- Verlängerung der Wartungsfristen in der Fahrzeuginstandhaltung
- dass er nicht zwangsläufig stabiler wird,
- dass es zu Fahrpreis Erhöhungen kommen wird (Umlage der steigenden Kosten auf den Kunden),
- unter Umständen werden unrentable Linien ausgedünnt.
- Verlust von Lebensqualität in den Randgebieten Berlins,
- Wertverlust der Grundstücke durch fehlende Verkehrsanbindung,
- die Haltung unserer Gruppe zur deutschen Politik gegenüber Griechenland mit all ihren Folgen,
- die Beantwortung von Zuschauerfragen zu den Lebensbedingungen in Deutschland im Vergleich zu Griechenland,
- Zum Umgang mit den ausstehenden Reparationsleistungen der Bundesregierung an das griechische Volk.
Erklärung von Betriebsräten und Ersatzmitglieder an die Belegschaft
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
Ihr habt gefordert, dass eine außerordentliche Gesamtbetriebsversammlung einberufen wird, und zwar während der Arbeitszeit. So sollte allen Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit gegeben werden, sich nicht nur über die Auswirkungen der vom Berliner Senat entschiedenen Ausschreibung und über die damit drohende Zerschlagung der Berliner S-Bahn zu informieren, sondern auch gemeinsam aktiv über den Widerstand gegen diese Politik der Bundesregierung, des Berliner Senats und des DB Konzerns zu diskutieren und Kampfmaßnahmen dagegen zu organisieren!
Die Einberufung dieser Versammlung ist von der Betriebsratsmehrheit, wie auch von den Gewerkschaftsführungen der EVG wie der GdL abgelehnt worden.
Wir sind der Meinung, dass sie dazu weder politischnoch juristisch das Recht hatten, dass sie vielmehr das klare und eindeutige Mandat der Kollegen und Kolleginnen missachtet haben. Das gilt umso mehr, als die Belegschaft und der Betriebsrat der S-Bahn Beschlüsse gegen eine Ausschreibung gefasst haben.
- dass wir diese Entscheidung der Mehrheit des Betriebsrates und der Gewerkschaftsführungen für nicht tragbar halten;
- dass wir weiterhin der Meinung sind, dass nur eine gemeinsame Versammlung aller Beschäftigten das Recht hat, zu entscheiden, welche Schritte zur Verteidigung der S-Bahn unternommen werden müssen;
- dass wir die Aussage der EVG-Führung, „größtmögliche Sicherheit“ für uns und unsere Arbeitsplätze erstreiten zu wollen, für nicht ausreichend halten. Ist es nicht unsere Erfahrung, dass schon bisher auf dem Wege des Verhandelns mit den politisch Verantwortlichen die S-Bahn als Betrieb der öffentlichen Daseinsvorsorge nicht verteidigt werden konnte und kann?
Wer den Kampf für die einheitliche S-Bahn unter voller politischer und finanzieller Verantwortung der öffentlichen Hand kampflos aufgibt, der wird auch nicht unsere Arbeitsplätze und Tarifverträge verteidigen, sowie die Wiederherstellung einer funktionstüchtigen S-Bahn erstreiten.
Vielmehr zeigen alle Erfahrungen, dass Voraussetzung für einen erfolgreichen Kampf die Einheit aller Kollegen und Kolleginnen mit ihren Gewerkschaften ist, sowie derEinsatz aller gewerkschaftlichen Kampfmittel.
Wir wenden uns an Euch: diskutiert unter den Kollegen und Kolleginnen im ganzen Betrieb diese Fragen und informiert uns über Eure Meinungen.
Egal, ob die S-Bahn weiter diese Strecken behält oder sie ein anderes Bahnunternehmen übernehmen wird: Das Bündnis Siemens-Stadler meldet nun an, nicht nur für den künftigen Betreiber zuverlässige Züge zu bauen, sondern auch die Wartung zu übernehmen. „Vereint wollen wir dafür sorgen, dass die S-Bahn wieder ein zuverlässiges Verkehrsmittel wird“, sagt Hans-Jörg Grundmann, Chef der Siemens-Bahnbauer. - berliner-kurier.de 15.09.2012 -
Damit ist heute schon klar das es in Schöneweide die letzte Großindustrie ein Ende haben soll und damit nicht genug. In Grünau könnten somit möglicher weise höchstens noch Kollegen mit Siemensbeschriftung auf ihren Blaumännern arbeiten.
Wegen eines Streiks der Bahn-Mitarbeiter sind in ganz Spanien Hunderte Zugverbindungen ausgefallen.
In Madrid und Barcelona legten auch die U-Bahnmitarbeiter während des Berufsverkehrs ihre Arbeit nieder, um gegen Lohnkürzungen zu protestieren.
Für das kommende Jahr ist eine Umstrukturierung desVerkehrswesen geplant. Die Arbeiter befürchten einen Stellenabbau. Ein Angestellter erklärte: “Dasgrößte Problem ist die Privatisierung des öffentlichen Bahnsektors. Denn das wird Konsequenzen haben: die Dienstleistung wird darunter leiden und Jobs werden gestrichen werden.” - Euronews -17.09.2012 -
Am Start der Privatisierungswelle im Eisenbahnsektor stand Großbritannien. Bereits in der Thatcher-Ära wurde begonnen, die staatliche Bahngesellschaft British Rail zu zerschlagen (die formelle Privatisierung fand dann 1995 unter Premier John Major statt). Siebzehn Jahre später lautet die ernüchternde Bilanz, die 2011 im McNulty-Bericht – einem offiziellen Bericht der konservativ-liberalen Regierung unter Cameron – zusammengefasst wurde: Bahnfahren ist in Großbritannien so teuer wie in keinem anderen Land Europas. Der privatisierte Eisenbahnsektor des Landes frisst doppelt so viele staatliche Subventionen wie die ehemalige staatliche British Rail. Die britischen Eisenbahnen sind deutlich weniger effizient wie die anderen, überwiegend noch staatlichen Bahnen auf dem Kontinent. Wobei der Bericht dann neue neoliberale Maßnahmen – noch weniger Personal, noch mehr geschlossene Bahnhöfe usw. – vorschlägt.
„Wir können heute aus unseren Erfahrungen sagen, dass die Privatisierung der Bahn keine Zukunft hat!“
Alex Gordon (Vorsitzender der britischen Bahngewerkschaft RMT) – 18.09.2012
Klage gegen die Ausschreibung der Berliner S-Bahn
Da sollte man meinen, dass die Gewerkschaftsvertreter bei der S-Bahn nun den Ernst der Lage ihrer Mitglieder erkannt haben und das deutliche Votum von fast 1000 S-Bahner/innen und Gewerkschafter/innen gegen die Ausschreibung und Zerschlagung der Berliner S-Bahn wahrgenommen haben, um nun gegen den drohenden Arbeitsplatzverlust von mehr als 3000 S-Bahner/innen vorzugehen. Aber nein, es ist die Gegenseite, die Unternehmens- bzw. Konzernführung der S-Bahn Berlin GmbH, die gegen die Vorgaben des Berliner Senats zur Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der Berliner S-Bahn gerichtlich vorgeht. Jedoch nicht im Grundsatz, sondern nur wegen der Ausgestaltung.S-Bahn-Vergabe: DB legt Beschwerde ein
Berlin. Die Deutsche Bahn sieht Probleme im Vergabeverfahren zur Teilausschreibung der Berliner S-Bahn. Die in der Ausschreibung gestellte Grundbedingung, wonach ein Anbieter nach Ablauf des Verkehrsvertrages für 15 weitere Jahre einen gewarteten Fuhrpark zur Verfügung stellen und dafür bereits jetzt einen verbindlichen Preis festlegen soll, bereite dem Unternehmen »erhebliche Schwierigkeiten«, sagte S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner am Donnerstag. ...
http://www.jungewelt.de/2012/09-21/050.php
Mittwoch, 19. September 2012
Streik bei Bahn und U-Bahn
Madrid. Wegen eines Streiks der Bahn- und U-Bahn-Mitarbeiter sind in Spanien am Montag Hunderte Zugverbindungen ausgefallen. Auf den Zufahrtsstraßen nach Madrid und Barcelona bildeten sich lange Staus. Nach Angaben der staatlichen Bahngesellschaft RENFE fielen etwa 300 Hochgeschwindigkeits- und Fernverkehrszüge aus.Die Arbeiter protestierten mit dem Streik gegen einen befürchteten Stellenabbau im Zuge einer im kommenden Jahr geplanten Zerschlagung und Privatisierung des staatlichen Eisenbahnunternehmens RENFE. Auch die U-Bahn-Mitarbeiter in Madrid und Barcelona legten aus Protest gegen Lohnkürzungen ihre Arbeit nieder.
http://www.jungewelt.de/2012/09-18/050.php
Samstag, 15. September 2012
VON UNSEREN KOLLEGEN BEI DER DB-REGIO UK
Nachdem Berliner Eisenbahner aus fast allen Bereichen und Unternehmen solidarische Grüsse an ihre streikenden und kämpfenden Kollegen/innen bei der DB Regio UK in Newcastler schickten, kam nun diese solidarische Antwort aus Newcastle!
Die von der DB-Regio UK zur Billiglohnfirma Churchell ausgegliederten Kollegen/innen der METRO Newcastle, haben mittels Streik nun Verhandlungen erkämpft. Dabei planen sie auch während der Verhandlungen weitere Streiks, um sicher zu gehen, dass dabei ihre Forderungen auch in ihrem Interesse umgesetzt werden.
Dazu wird uns Alex Gordon, Vorsitzender der Bahngewerkschaft RMT, noch mehr berichten können, der am Dienstag den 18.09. bei einer Veranstaltung vom S-Bahn Tisch um 18.30 Uhr im Berliner EVG Büro - Revalerstr. 100 - zu Gast sein wird.
Freitag, 14. September 2012
Neue Stellenbeschreibungen für alle Beschäftigten der Berliner S-Bahn zeigen auf , was die Deutschen Bahn AG mit ihrer Beteiligung an der Ausschreibung und einen "fairen" Wettbewerb bei der Berliner S-Bahn meint. Mit ihrem Angebot und ihren Vorstellungen von höherer Flexibilität und Arbeitsbelastung für uns Beschäftigten, wollen sie uns S-Bahner/innen auf die Ausschreibung vorbereiten und unter den Wettbewerbsdruck setzen. Doch immer mehr S-Bahner/innen verweigern ihre Unterschrift unter die neuen Arbeitsplatzbeschreibungen!
Ob Stadtler, Siemens oder Bombardier, sie alle wollen mit der Ausschreibung der Berliner S-Bahn ihr Geschäft machen! Selbst mit der Wartung der von ihnen hergestellten Zügen. Wir Beschäftigten, Fahrgäste und Steuerzahler werden auf der Strecke bleiben!
http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article109206969/Gerangel-um-S-Bahn-Berlin.html
Mittwoch, 12. September 2012
Bahnprivatisierung in Großbritannien - eine Bilanz mit Folgen für Deutschland und die S-Bahn Berlin
Veranstaltung mit Alex Gordon, Vorsitzender der Gewerkschaft National Union of Rail, Maritime & Transport (RMT), Großbritannien
am: Dienstag, 18.09.2012 um 18:30h
in: der Geschäftsstelle der EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft), Revalerstrasse 100, 6. Stock
Nähe S-Bhf Warschauer Straße
Am Start der Privatisierungswelle im Eisenbahnsektor stand Großbritannien. Bereits in der Thatcher-Ära wurde begonnen, die staatliche Bahngesellschaft British Rail zu zerschlagen (die formelle Privatisierung fand dann 1995 unter Premier John Major statt). Siebzehn Jahre später lautet die ernüchternde Bilanz, die 2011 im McNulty-Bericht - einem offiziellen Bericht der konservativ-liberalen Regierung unter Cameron - zusammengefasst wurde: Bahnfahren ist in Großbritannien so teuer wie in keinem anderen Land Europas. Der privatisierte Eisenbahnsektor des Landes frisst doppelt so viele staatliche Subventionen wie die ehemalige staatliche British Rail. Die britischen Eisenbahnen sind deutlich weniger effizient wie die anderen, überwiegend noch staatlichen Bahnen auf dem Kontinent. Wobei der Bericht dann neue neoliberale Maßnahmen - noch weniger Personal, noch mehr geschlossene Bahnhöfe usw. - vorschlägt.
Die Gewerkschaft RMT, deren Vorsitzender unser Gast Alex Gordon ist, fordert die Rückverstaatlichung des Eisenbahnsektors und die Wiederherstellung einer "integrierten Bahn", in der Infrastruktur und Betrieb eine Einheit bilden. Die RMT ist eine ausgesprochen kämpferische und erfolgreiche Gewerkschaft, die die Interessen der Bahnbeschäftigten und der Fahrgäste ins Zentrum rückt. Die negativen Erfahrungen, die wir in Deutschland mit dem Weg der Deutschen Bahn AG in die Privatisierung gemacht haben ("Bahnreform" 1994 und versuchter Börsengang 2007/2008) spielen bei der Debatte mit Alex Gordon ebenso eine Rolle wie die S-Bahn-Krise in Berlin und die Gefahr der Aufspaltung dieser Bahngesellschaft und die Ausschreibung und Privatisierung von Teilen des S-Bahn-Betriebs, die die Senatsparteien SPD und CDU beschlossen haben.
Veranstalter: S-Bahn-Tisch http://www.s-bahn-tisch.de/
Dienstag, 11. September 2012
WELCHEN WEG WIRD DIE S-BAHN NEHMEN?
- Für alle S-Bahner/innen soll es einen Interessenausgleich und Sozialplan geben!
- Die Werke Grünau und Schöneweide droht die Schließung!
- Einen betrieblichen und technischen Übergang ab 2018 gibt es nicht!
- Es gibt 9 mögliche Interessenten, incl. der S-Bahn Berlin GmbH + DB Regio AG!
- Ohne Grundlage wird die S-Bahn zerschlagen, ausgeschrieben und privatisiert!
- Gerichtliches und politisches Vorgehen gegen die Ausschreibung!
Alle Leistungen von uns Aufsichten, Blockwärter und Fahrdienstleiter sollen zudem zum Betriebsbeginn des zukünftigen Betreiber nicht mehr von der S-Bahn Berlin GmbH, sondern von der DB Netz AG, bzw. deren Tochterunternehmen der DB Station&Service GmbH, erbracht. D.h., die S-Bahn verliert alle Aufsichten, Blockwärter, Fahrdienstleiter und deren Erfahrungen. Was dort mit uns passieren wird, sagt uns bisher weder die S-Bahn Unternehmensführung noch die der DB Netz AG. Eine Einsatzortsgarantie gibt es bei der DB-Netz AG jedenfalls nicht.
Der S-Bahn Berlin GmbH ist der Vertrieb, der Fahrscheinverkauf, nur noch bis zum Ende des auslaufenden Verkehrsvertrages erlaubt. Wie eine neue Einnahme- und Aufnahmeverteilung der Fahrgelder aussehen wird, dazu hat sich der Senat nicht konkret geäußert. Ein Vertrieb durch den VBB, bzw. einem Fremdunternehmen, ist nicht ausgeschlossen. Für uns heißt es, keine Beschäftigungs- und Übernahmegarantien nach 2017.
Da der S-Bahn Verkehrsvertrag 2017 für die gesamte S-Bahn ausläuft und stufenweise auch die Stadt- und Nord/Südbahn ausgeschrieben werden soll, geht es um den Fortbestand unser aller Arbeitsplätze und den der gesamten S-Bahn. Die vorerst bei der S-Bahn verbleibenden Strecken und Leistungen werden daher ebenso neu ausgehandelt. Dabei wird es wohl allein um den finanziellen Rahmen gehen, der bei der Ausschreibung des Ringes übrig bleibt. Weder Senat noch die S-bahn Unternehmensführung liefern uns dabei einen hoffnungsvollen Ausblick.
Dem Senat geht es offenbar in keiner Weise darum, den Betrieb der Berliner S-Bahn wieder herzustellen. Daher kommen die Werke Grünau und Schöneweide in den Ausschreibungs- und Privatisierungsplänen nicht vor. Ebenso nicht das Wissen und Können von uns Beschäftigten. Auch die Unternehmensführung der S-Bahn sieht sich in keiner Weise genötigt, den Erhalt von Material, Wissen und Können für einen sicheren Betrieb und eine vorsorgliche Instandhaltung sicherzustellen. Ein neuer Betreiber soll vom Senat die Möglichkeit erhalten, auf seinem Grundstück am Ring eine neue Werkstatt zu errichten, wenn er denn die Wartung seiner neuen Züge nicht gleich beim und vom Hersteller durchführen lässt. So stehen die Werke in Grünau und Schöneweide vor der Schließung und wir vor dem Arbeitsplatzverlust. Weil es die Politiker mit ihrer Privatisierungs- und Ausschreibungspolitik so wollen!? Unterstützt durch die aktive Passivität einiger weniger Gewerkschafts- und Betriebsratskreise, die diese Politik im Sinne der Unternehmen begleiten, aber nicht verhindern wollen.
Ohne ein vorhandenes Übergangskonzept für die Zeit nach 2017, beginnt der Senat mit der Ausschreibung und Zerschlagung der Berliner S-Bahn. Dass es 2017 keine neuen Fahrzeuge geben wird, dürfte jedem klar sein. Der S-Bahn Verkehr bricht dann wohl Anfang 2018 ohne die Baureihe 480 und 485 zusammen, deren Zulassung bis Anfang 2018 befristet ist. Oder lässt die DB sich deren Aufarbeitung vom Steuerzahler teuer bezahlen? 80-100 Mio. Euro soll es kosten. Die neuen Fahrzeuge sollen bis 2021 stufenweise in Betrieb gehen. Was aber wird aus den 480 und 485, die für nur 3-4 Jahre teuer generalüberholt wurden? Was wird aus uns, die sie noch einmal flott machen sollen? Was für ein sozialer, ökonomischer und finanzieller Wahnsinn?!
Neben der S-Bahn Berlin GmbH, Benex, Abellio, Netinera, Keolis, Veolia, MTR-Hongkong und der DB-Regio AG, beteiligt sich ggf. auch noch die BVG, an der Ausschreibung und Zerschlagung der Berliner S-Bahn. Alles Unternehmen mit staatlicher bzw. kommunaler Beteiligung. Jedoch nicht mit dem Auftrag die S-Bahn in Berlin als Daseinsvorsorge für die Bürger/innen zu betreiben, sondern mit deren Betrieb auf Kosten von uns Beschäftigten, sowie unseren Fahrgästen ihre Gewinne im Interesse ihrer privaten Mitteilhaber, den Banken und Investmentgesellschaften, einzufahren.
Über 30 Jahre soll der Vertrag mit einem neuen Betreiber laufen, der die neuen Fahrzeuge für die Linien S41, S42, S46, S46E, S47 und S8 beschaffen und instandhalten soll. Mit der Option einer Vertragsverlängerung um weitere 3 Jahre. Wo die Instandhaltung stattfinden wird, ist allein Sache des neuen Betreibers. Der Senat von Berlin hält für eine nötige neue Werkstatt bereits Grundstückflächen am Ring bereit, um sie dem neuen Betreiber zur Verfügung zu stellen. Was mit uns und den vorhandenen Werken in Grünau und Schöneweide wird, keiner sagt es uns.
Über 15 Jahre soll der eigentliche Verkehrsvertrag laufen. So, dass es nach diesen 15 Jahren wiederum einen Betreiberwechsel geben kann. Ein neuer Betreiber soll dann die Fahrzeuge vom vorherigen Betreiber übernehmen, bzw. anmieten. So kann dieser nach der Abschreibung seiner Investitionen für die Fahrzeuge, ab diesen Zeitpunkt mit dem neuen Betreiber ordentlich Kasse machen. So wie es die DB wohl ab 2017 übergangsweise bis 2020 machen wird.
Warum sich die DB-Regio AG neben der S-Bahn Berlin GmbH an der Ausschreibung beteiligt, liegt wohl am Lohnunterschied. Wie schon in Rostock hält sich die DB wohl die Tür offen, mit Subunternehmen und Dumpinglöhnen den eigenen Mitarbeiter/innen Konkurrenz zu schaffen.
Zusammenfassend kann erkannt werden, dass es weder für die Ausschreibung selber noch für die Zerschlagung der Berliner S-Bahn einen sozialen, ökonomischen oder finanziellen Grund gibt, außer die der Konzerne und Investmentgesellschaften, um mit der S-Bahn ihren Gewinn zu machen. Dazu bietet ihnen der Senat von Berlin alle mögliche Unterstützung und selbst Grundstücke. Der Senat beabsichtigt offen die Absenkung der Kosten für den SPNV, indem er die Lohnabsenkung, Arbeitsverdichtung oder Arbeitslosigkeit von mehr als 3000 S-Bahner/innen im Interesse der Konzerne und Investmentgesellschaften billigend in Kauf nimmt.
Dass eine Ausschreibung der S-Bahn nicht sein muss, zeigen uns andere Verkehrsverbände auf. Nicht nur in Sachsen-Anhalt und Sachsen wird es uns auf Grundlage der Vergabeordnung aufgezeigt. Eine Ausschreibung ist eine rein politische und willkürliche Entscheidung. So wurde vom Senat geprüft wie eine Ausschreibung rechtssicher herbeigeführt, aber nicht wie sie verhindert werden kann. Seinen Kritikern hat der Senat daher versucht den Gar auszumachen.
Ohne ein Übergangskonzept für die von ihm herbeigeführte Ausschreibung startete der Senat diese. Allein eine Absichtserklärungen, eine Übergangsregelung mit der S-Bahn Berlin GmbH herbeizuführen, wird diese Grundlage für eine Ausschreibung nicht schaffen. 80-100 Mio. Euro würde die Aufarbeitung der Baureihe 480 und 485 kosten, damit diese weitere 3-4 Jahre fahren wird. Das wird wohl an jedem ökonomischen Sachverstand, auch dem im Senat, scheitern.
Ein Konzept für den Vertrieb und Verkauf der Fahrscheine ab 2017 gibt es bisher ebenso wenig , wie die Zahlen für die “Brutto-Anreiz-Verträge“. Diese Verträge sollen dem Betreiber alle Risiken nehmen, die es im Bahnbetrieb gibt und schon immer gab, und vom Steuerzahler übernommen werden. Pauschalbeträge für Energiekosten, Fahrgeldeinnahmen und Trassengebühren, eröffnet dem Betreiber alle Möglichkeiten damit Gewinne seine zu machen.
Die Unternehmensführung der S-Bahn hat aufgrund der langen und unterschiedlichen Laufzeit des Fahrzeugbereitstellungsvertrages und Verkehrsvertrages für den zukünftigen Betreiber des Ring-Netzes rechtliche Bedenken angemeldet. Nicht weil die S-Bahn zerschlagen wird oder weil mit der Ausschreibung all unsere Arbeitsplätze in Gefahr geraten. Sie sieht ein Monopol bei der Bereitstellung der Fahrzeuge entstehen, welches sie sich möglicherweise über 30 Jahre hinweg nicht entziehen kann. Insbesondere, weil nach ca. 10-15 Jahren mit den Fahrzeugen richtig Kasse gemacht werden kann und sie dann ggf. nur noch Zuschauer sind.
Jedes rechtliche Vorgehen gegen die Ausschreibung könnte diese stoppen, oder gar hinfällig machen. Da wir als Beschäftigte keine Rechtsverdreher sind, sollten unsere Interessenvertreter, wenn sie es denn wirklich sind, alle Mittel nutzen, um unsere Löhne, Arbeitsplätze und nicht zuletzt unsere Hintern zu retten. Dabei ist es weniger wichtig eine rechtliche fundierte Lösung zu suchen, sondern es sollte auch politisches Neuland im Interesse aller Eisenbahner/innen betreten werden. Dazu braucht es keinen besonderen Auftrag an unsere Gewerkschaften, sondern es sollte das Selbstverständnis einer Gewerkschaft sein, die eigenen Mitglieder mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vor Lohndumping und Arbeitsplatzverlust zu schützen.
Wenn dann schon die Gewerkschafter/innen ihrem Gewerkschaftsapparat einen Schritt voraus sind und eine Gesamtbetriebsversammlung bei der Berliner S-Bahn mit fast 1000 Unterschriften einfordern, um den Sinn einer Ausschreibung der S-Bahn in Frage zu stellen und um ein politisches Zeichen gegen die Ausschreibung zu setzen, sollten sie dabei unterstützt und nicht von ihrem Betriebsrat und ihren Gewerkschaftsfunktionären verbal niedergeknüppelt werden.
Es sind jedoch nicht nur wir S-Bahner/innen, die sich gegen diese sozial, ökonomisch und finanziell wahnwitzige Ausschreibung der Berliner S-Bahn aussprechen. Der S-Bahn Tisch mit seinen erfolgreich agierenden Mitstreitern sieht sich nicht nur durch seine verfassungsrechtliche Infragestellung durch den Senat auf der Seite von uns S-Bahner/innen. Auch unzählige Bürger/innen, Fahrgäste, Organisationen, soziale Bündnisse, Gewerkschaften und auch Parteien stehen auf unserer Seite. Selbst aus der Schweiz, Frankreich, Österreich, Italien, Großbritannien und Japan erhalten wir S-Bahner/innen Solidarität und Unterstützung.
Wir sollten uns nicht länger dem politischen Himmelsfahrtkommando einer Ausschreibung und Zerschlagung der Berliner S-Bahn durch die Politik unterwerfen. Das ist Sache der Manager, aber nicht das Interesse von uns S-Bahner/innen, die davon massiv betroffen sind. Mit unserem gemeinsamen Willen als S-Bahner/innen, können und werden wir weitere Zeichen gegen diese Politik des Senats, des Managements und einiger Interessenvertreter setzen. Zusammen mit allen die uns unterstützen. Wer dabei uns und unsere Geschlossenheit als S-Bahner/innen in Frage stellt, den dürfen und werden wohl auch wir in Frage stellen!
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