Willkommen

[ FÜR DIE VOLLE WIEDERHERSTELLUNG DER S-BAHN UND DEN ERHALT UNSERER ARBEITSPLÄTZE! ]

[ GEGEN DIE VON DER BUNDESREGIERUNG UND DEM BERLINER SENAT POLITISCH GEWOLLTEN, SOWIE VON DER EVG UND GDL BEGLEITETEN AUSSCHREIBUNG, ZERSCHLAGUNG UND PRIVATISIERUNG DER S-BAHN! ]

[ FÜR DIE HERBEIFÜHRUNG DER VON MEHR ALS 1000 S-BAHNERINNEN GEFORDERTEN GESATMBETRIEBSVERSAMMLUNG ALLER BEI DER S-BAHN BESCHÄFTIGTEN, WÄHREND IHRER ARBEITSZEIT! ]

Mehrmals im Monat trifft sich der übergreifende und für alle Kolleginnen und Kollegen offene AKTIONSAUSSCHUSS 100% S-BAHN!

[ Nächstes Treffen: Mittwoch - 19.11.2014 - 18.oo Uhr ]

[ Zusammen mit: Bahn-fuer-alle.de & S-Bahn-Tisch.de ]
[
Ort: Attac-Treff // Grünberger Str. 24 // 10243 Berlin ]


[
Kontakt ] Aktionsausschuss@googlemail.com


[ Wir S-BahnerInnen vom "AKTIONSAUSSCHUSS 100% S-BAHN" unterstützen den S-Bahn-Tisch weiterhin aktiv! ]

Freitag, 31. August 2012

Direktvergabe statt Ausschreibung / Aufhebung der Ausschreibung

SPNV-Direktvergabe für DB Regio im Vogtland

Der Zweckverband ÖPNV Vogtland hat die im Oktober 2011 angekündigte Direktvergabe von SPNV-Leistungen an DB Regio vollzogen. Betroffen sind die im Zuständigkeitsbereich liegenden Streckenabschnitte der Linien RE3 (Dresden -) Reichenbach - Plauen (- Hof - Nürnberg), RE12 (Gera -) Pausa - Mehltheuer (- Hof) und RE16 (Leipzig -) Reichenbach - Plauen (- Hof). Die Vergabe erfolgt laut Vorankündigung für den Zeitraum von Dezember 2012 bis Juni 2016.


Die gemeinwirtschaftlichen Leistungen im SPNV werden auf Basis des Art. 5 Abs. 6 der Verordnung (EG) Nr. 1370/2007 in Verbindung mit § 3 Abs. 5 lit. l) VOL/A sowie § 3 Abs. 5 lit. d) VOL/A in freihändiger Vergabe direkt an die DB Regio AG vergeben. Die Bezeichnung des Verfahrens als "Verhandlungsverfahren" unter Abschnitt IV.1.1) ist nur erfolgt, weil das hiesige Formular die Angabe eines freihändigen Verfahrens nicht zulässt. Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um eine solche nach § 101 b GWB.
Verhandlungsverfahren ohne Aufruf zum Wettbewerb
Begründung der Auftragsvergabe ohne vorherige Auftragsbekanntmachung im Amtsblatt der Europäischen Union (Abl.): Richtlinie 2004/18/EG
+ technische Gründe„


Sachsen-Anhalt kündigt Vergabe für S-Bahn Halle an

Für den S-Bahn Verkehr zwischen Halle Hauptbahnhof und Halle-Trotha hat die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) eine Vergabe angekündigt. Die Leistungen im Umfang von rund 185.000 Zugkilometern jährlich sollen ab Dezember 2013 bis spätestens Ende 2025 erbracht werden. Geplant ist eine freihändige Vergabe, wobei Gegenstand des Verhandlungsverfahrens neben der genauen Laufzeit auch die Auftragserteilung durch Einbeziehung in den Verkehrsvertrag für das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz oder "in anderer Weise" sein soll. Bislang bedient DB Regio den Verkehr, deren Tochtergesellschaft Mitteldeutsche S-Bahn GmbH hatte auch die Ausschreibung des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes gewonnen. Die freihändige Vergabe wird mit den eingeschränkten Kapazitäten des Hauptbahnhofs in Halle begründet, die eine Durchbindung von Halle-Nietleben auf die gegenständliche Strecke nach Halle-Trotha erforderlich machen.


Mecklenburg-Vorpommern hebt Ausschreibung Ost-West offenbar auf

Die Ausschreibung für das SPNV-Netz Ost-West in Mecklenburg-Vorpommern ist mangels wirtschaftlicher Angebote offenbar aufgehoben worden. Nach der entsprechenden Information der Bieter sei allerdings eine Rüge eingelegt worden, berichtet der Branchendienst Rail Business. Das Netz war im Dezember mit zwei Losen ausgeschrieben, die Ausschreibung für das Los Parchim (11AMV02) aber später mangels Finanzierungsmitteln aufgehoben worden. Beim verbleibenden Los Güstrow (11AMV01) hatte die Ostseelandverkehr [Veolia/NVS] für Aufsehen gesorgt, die ohne Legitimation ein Angebot eingereicht und dann zurückgezogen hatte. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft teilte unterdessen am Donnerstag mit, nach einem Protest vor der Konzernzentrale in Paris habe Veolia zugesichert, man werde die Gespräche mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern wieder aufnehmen.


Dass eine Direktvergabe bei der Berliner S-Bahn nicht möglich ist, zeugt von der Ungeheuerlichkeit dieser politischen Lüge durch den Berliner Senat. Immer wieder wurden durch den Senat Gründe gesucht, damit die S-Bahn ausgeschrieben werden kann. Aber es wurde kein Gutachten angefordert und kein einziger Grund gesucht, damit eine Ausschreibung, Zerschlagung  und Privatisierung der Berliner S-Bahn verhindert werden kann. Die Beispiele aus Sachsen und Sachsen-Anhalt zeigen nur im Ansatz, was möglich ist, wenn man es denn will.


Heute die griechische Bevölkerung, morgen wir - 

Solidaritätsreise nach Griechenland, 15. bis 22. September 2012

Der Aufruf zur Unterstützung, Bekanntmachung und Spendensammlung in aktualisierter Fassung vom 27. August 2012 :
http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/aktionen/2012/griechenreise.pdf
http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/aktionen/2012/griechen.html

Aus dem Text:
  • …Wir haben beschlossen, als Zeichen der Solidarität nach Griechenland zu fahren. Wir wollen uns selbst ein Bild machen von den verheerenden sozialen Zuständen. Wir wollen Kontakte vertiefen und neue aufbauen mit denjenigen, die sich seit zwei Jahren gegen die von der Troika verordneten Spardiktate zur Wehr setzen. Wir wollen ihnen zeigen, dass es auch im relativ ruhigen Deutschland KollegInnen gibt, die sie unterstützen. Nach unserer Rückkehr werden wir die gewonnenen Erfahrungen weitergeben – damit die Idee der grenzübergreifenden Solidarität stärker wird und sich ausbreitet. Heute die griechische Bevölkerung, morgen wir –  der Krisenlösung von Oben die Solidarität von Unten entgegensetzen.“
  • „Wir bitten um Spenden für griechische KollegInnen, die unsere Hilfe in ihrem Kampf benötigen. Über die Verwendung der gespendeten Gelder werden wir öffentlich berichten.
    Spendenkonto:
    Manfred Klingele-Pape, Konto-Nr: 1211 478 910, Hamburger Sparkasse (BLZ 200 505 50)
    Verwendungszweck: Griechenland-Soli“
  • Wer den Aufruf und die Delegation mit seinem Namen unterstützen will, bitte Mail an: Manfred.Klingele@t-online.de

Unter der Delegation befinden sich auch Mitstreiter vom "Aktionsausschuss 100% S-Bahn", um sich mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Griechenland zu solidarisieren!

Mittwoch, 29. August 2012

Solidarisches Sommerfest der Eisenbahner/innen!

Bei 'nem Bier, 'nem Kaffee und/oder Bratwurst mit Steak, kamen am 18.08. Bahner/innen aus fast allen Bereichen der Eisenbahn zusammen. Ein Höhepunkt war ein gemeinsam gestaltetes Transparent mit solidarischen Grüßen an unsere kämpfenden Kollegen/innen der DB-Regio-UK und den ausgegliederten Kollegen/innen von Churchill in Newcastle (UK). Dabei zeigte sich, dass eine gesellige und unkomplizierte Art der gemeinsamen und solidarischen Unterstützung unter uns Bahner/innen über alle Grenzen hinweg möglich ist!


Freitag, 17. August 2012

Volle Wiederherstellung statt Ausschreibung und Zerschlagung!

Wenn von der Ausschreibung der Berliner S-Bahn die Rede ist, dann fallen gleichzeitig die Worte Chaos, Krise und Katastrophe. Ein politisch gewolltes Chaos, eine Krise des Managements und eine Katastrophe für uns S-Bahner/innen und unsere Fahrgäste. Und das soll durch eine Ausschreibung und Zerschlagung der S-Bahn besser werden?

Die Realität zeigt es auf. Durch eine Ausschreibung wurde bisher weder für die Beschäftig­ten noch für die Fahrgäste etwas besser. Die Fahrpreise sanken nirgendwo, jedoch die Löhne und auch unzählige Arbeitsplätze wurden gestrichen. Einzig und allein die Profite stehen hinter den Unternehmen und ihren Konzernen mit ihrem Interesse an einer Ausschreibung.

Die DB-Regio macht es uns vor. Ob bei den durch sie gewonnen Leistungen im Raum Ro­stock, wo jetzt Kollegen der Rostocker Straßenbahn AG ihre Züge fahren. Oder wie uns aus Newcastle (UK) berichtet wird, wo die DB-Regio nach gewonnener Ausschreibung als erste Maßnahme einzelne Unternehmensbereiche ausgründete. In allen Fällen geht es der DB darum Gewinne einzufahren, indem sie den Beschäftigten Dumpinglöhne verpasst.

Das Management der S-Bahn und die DB-Regio waren es, die die Fahrzeugentwicklung der Berliner S-Bahn ausgründeten. Ebenso die Reinigung, den Wachschutz und und und ...! Von der Ausgründung der Fahrdienstleiter ist bereits offen die Rede. Auch von der des Fahr­kartenverkaufs. Welche Werkstatt bleibt erhalten, wenn es nach den Plänen der DB-Regio und um die Lohnkosten, sowie die Spaltung von uns S-Bahner/innen geht?!

Wer bleibt, wer muss gehen? Wer darf bei einem neuen Anbieter für weniger Lohn noch mehr Stunden arbeiten? Ein Sozialplan und Interessenausgleich wird es wohl entscheiden. Die Lüge von Verkehrssenator Müller, bestehende Tarifverträge beim neuen Betreiber anzu­wenden, hielt nicht bis zum Ende seiner Märchenstunde. Nur allgemeinverbindliche Tarif­verträge können festgeschrieben werden. Das sind weder der Branchen TV noch der LfTV.

Ein betriebliches Chaos haben wir nicht erst seitdem auch das derzeitige Management die S-Bahn organisatorisch zerschlägt und immer mehr Bereiche ausgründet. Den großen Knall wird es geben, wenn neben der innerlich zerschlagenen S-Bahn der DB-Regio, weitere Fir­men mit ihren zur S-Bahn der DB-Regio nicht kompatiblen Fahrzeugen den Ring betreten.

Ein Lokführer kann dann nicht mal schnell einen Zug der anderen Firma ablösen, eben­so wird eine Zuggruppenkopplung unmöglich. Ein defekter Zug kann nicht mehr durch einen Zug der anderen Firma ausgetauscht, oder abgeschoben werden. Nicht jede Werkstatt an der Strecke kann dann auch jeden Zug reparieren. Was möglich ist, sind Chaos, Krisen und Ka­tastrophen. Auf unser aller Kosten! Warum also ausschreiben, wenn es auch anders geht!? Nicht nur die Vergabeordnung (VOB/A) gibt es her. Die volle Wiederherstellung der Berli­ner S-Bahn, bei Erhalt aller Arbeitsplätze, statt die Ausschreibung und Zerschlagung! 
 
[ Stoppt die Ausschreibung und Zerschlagung! ]


Dienstag, 14. August 2012

Grenzenlose Solidarität mit unseren Kollegen/innen in Newcastle – DB Regio den Kampf ansagen!

Die Deutsche Bahn AG freut offensichtlich nicht nur der begonnene Prozess der Ausschreibung und Zerschlagung der Berliner S-Bahn, sondern auch der damit einhergehende Prozess des Lohndumpings bei der Berliner S-Bahn. Erfahrungen hat die Deutsche Bahn AG damit bereits im In- und Ausland gesammelt. Die Erfahrungen von uns Beschäftigten der DB hierzulande und die von den Beschäftigten der DB in Großbritannien konnte nun in einem Treffen ausgetauscht werden.

Dabei erfuhren wir von der unternehmerischen Zerschlagungspolitik und dem Lohndumping der DB-Regio in Großbritannien. Ebenso konnten wir unseren britischen Kollegen/innen das Vorgehen der Deutschen Bahn AG hierzulande aufzeigen, damit sie sie in ihren laufenden Arbeitskampf bei der Tyne and Wear Metro in Newcastle gegen die Ausgliederung von Unternehmensbereichen und das Lohndumping der DB-Regio UK einfließen lassen können. Aber auch über mögliche Wege und Mittel, sich erfolgreich gegen die Angriffe der DB zu erwehren, konnte wir über alle Grenzen hinweg diskutieren.

Die DB-Regio UK betreibt nach einer Ausschreibung das Netz und die Züge der Tyne and Wear Metro in Newcastle. Als erste Reaktion gliederte DB-Regio die Fahrzeugreinigung aus dem zuvor bestehenden Unternehmen der Tyne and Wear Metro aus. Zudem reduzierte die DB-Regio das Personal und übernahm die bisherigen Personale zu niedrigeren Löhnen. Die Personale der von der DB-Regio ausgegliederten Reinigung erhalten derzeit den Mindestlohn von 6 Pfund pro Stunde.

Mit mehreren Streiks der RMT und anderen Gewerkschaften, fordern unsere Kollegen/innen in Newcastle derzeit von der DB-Regio eine Lohnerhöhung, um ihre Lohnverluste durch die Ausschreibung wieder auszugleichen. Zudem fordern sie ein Job-Ticket, um als Beschäftigte die Züge der Tyne and Wear Metro wie vor der Ausschreibung kostenlos nutzen zu können. Die Kollegen/innen, der durch die DB-Regio ausgegliederten Reinigung der Metro in Newcastle, sollen jedoch nun ihre Forderungen allein bei der neuen privaten Reinigungsfirma Churchill einfordern. Ohne ihre bisherigen Kollegen/innen aller anderen Bereiche.

Erst ausschreiben, dann zerschlagen und zeitgleich die Löhne drücken. Ein klassisches Beispiel für die Spaltung von uns Beschäftigten mit dem einhergehenden Lohndumping. Im alleinigen Interesse der Unternehmen. Es sind insbesondere staatliche Bahnunternehmen, wie am Beispiel der DB-Regio zu sehen ist. Aber auch im Interesse der Abellio (100% Niederländische Bahn), Keolis (70% französische Staatsbahn), oder Netinera (51% italienische Staatsbahn) an einer Ausschreibung der Berliner S-Bahn. Die europäische Dumpinglohnpolitik wird allein von den gewählten Volksvertretern in der Politik vorangetrieben.

In ihrem Kampf wollen wir, insbesondere als Beschäftigte der Deutschen Bahn AG, unseren Kollegen/innen in Newcastle jede mögliche Unterstützung und Solidarität zukommen lassen. Jeder kann, keiner muss am Beispiel unserer Kollegen/innen in Newcastle erkennen, dass wir uns mit der Ausschreibung bei der Berliner S-Bahn sehr schnell in der gleichen Situation befinden werden, um nach der Zerschlagung der S-Bahn und der damit einhergehenden Spaltung als Belegschaft, um den Erhalt unser Lohn- und Lebensniveau kämpfen müssen. Jede Begleitung einer Ausschreibung und die unserer Arbeitsplätze, bedeutet daher die Begleitung unseres sozialen und finanziellen Abstiegs. So ist die Verhinderung der Ausschreibung, Zerschlagung und Spaltung der S-Bahn und die von uns Beschäftigten zu verhindern, bevor uns deren Auswirkungen schmerzvoll erreichen werden.

Es ist nicht zu übersehen, dass die Frage um den Erhalt unserer Arbeitsplätze und unseres Lohnniveaus bei der Bahn, durch deren Ursache auch eine politischer Frage ist. Wer sich dem entzieht, wird sich ewig und immer wieder nur mit deren Auswirkungen dieser Zerschlagungs- und Dumpinglohnpolitik auf unsere Kosten und die unserer Fahrgäste beschäftigten, ohne dabei das Grundübel anzugehen. Wenn das Kind erstmal in den Brunnen, bzw. unsere Löhne in den Keller gefallen sind, ist es als dann bereits gespaltene und zerschlagene Belegschaft tausendmal schwerer unsere Lohn- und Arbeitsbedingungen wieder zu herzustellen, geschweige denn sie zu verbessern.

http://union-news.co.uk/2012/06/rmt-calls-on-labour-to-back-striking-metro-cleaners/


Samstag, 4. August 2012


"EINSTWEILIGE VERFÜGUNG" GEGEN UNS S-BAHNER/INNEN!


Der Betriebsrat der S-Bahn Berlin GmbH hat auf seiner Sitzung am 01.08.2012 die Forderung eines Drit­tels von uns S-Bahner/innen nicht entsprochen und die zeitnahe Durchführung einer Gesamtbetriebsver­sammlung abgelehnt. Er tat dies mit dem Argument der "Unverhältnismäßigkeit" einer solchen Versamm­lung und dem Schaden am Ansehen der S-Bahn. Besser hätte es der Arbeitgeber auch nicht formuliert.  

Ob jedem Betriebsratsratsmitglied sein Handeln als gewählter Interessenvertreter wirklich bewusst ist, dies können auch wir Euch nicht beantworten. Die Betriebsratsmehrheit unterstützte jedoch mit ihrem Ver­halten gegen eine Gesamtbetriebsversammlung objektiv all jene, die die Ausschreibung wollen!

Die verpflichtende Forderung der fast 1000 Mitarbeiter/innen nach einer Betriebsversammlung wird zwar erfüllt, aber erst am 20. September 2012 als eh geplante und altbekannte Teilversammlung in der Freizeit fast aller Schichtarbeiter. Bis dahin hat der DB Konzern und Berliner Senat in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der S-Bahn einen weiteren Teil für eine Ausschreibung des S-Bahnverkehrs in ihrem Sinne vorangetrieben. Auch den damit einhergehenden Abbau unserer Arbeitsplätze. 

Welche Unverhältnismäßigkeit?

Scheinbar haben einige Betriebsräte vergessen, dass der Arbeitgeber durch fanatische Optimierung, ver­bunden mit einem rücksichtslosen Stellenabbau, der S-Bahn die Luft zudrückte. Dies wurde auf Kosten von uns Beschäftigten knallhart durchgezogen und gipfelte 2009 darin, dass die Berliner S-Bahn 14 Tage lang nicht auf der Stadtbahn fuhr und auch andere Linien massiv ausgedünnt wurden. War das verhältnis­mäßig? Wir S-Bahner/innen mussten doch die unverhältnismäßig belastenden Situationen aushalten! Hat uns der Arbeitgeber da gefragt und hat uns da der Betriebsrat vor dem unverhältnismäßigen Handeln des Arbeitgebers und der zu Recht aufgebrachten Fahrgästen geschützt? Wer schützt uns S-Bahner/innen und unsere Fahrgästen nun vor den Folgen einer Ausschreibung und Zerschlagung der Berliner S-Bahn?
 
Dieses Verhalten der Mehrheit der Mandatsträger im Betriebsrat wird schon jetzt von Kollegen/innen als Vertrauensmissbrauch und Interessenverrat kritisiert. Die Unterwerfung einiger Betriebsräte unter die Vor­gaben ihrer Gewerkschaftsfunktionäre, erinnert schon sehr, an die “Ära-Hansen“! Die wenig kämpferischen Gewerkschaftsfunktionäre, die derzeit mit der Politik und dem Arbeitgeber hinter für uns verschlossenen Türen über so genannte „Sozialstandards“ bei der Ausschreibung und Zerschlagung unserer Arbeitsplätze verhandeln, statt sich mit uns, ihren Mitgliedern, mittels unterschiedlichster Arbeitskampfmaßnahmen für den Erhalt von 100% S-Bahn und unseren Arbeitsplätze einzusetzen. Das spiegelt sich nun auch im Han­deln der Betriebsratsmehrheit wieder, der lieber den Willen eines Drittels aller S-Bahner/innen für eine Gesamtbetriebsversammlung in den Skat drückt, anstatt gemeinsam mit ihren Kollegen/innen zu kämpfen.

Um welche Interessen geht es?

Der Arbeitgeber fordert uns S-Bahner/innen jeden Tag immer mehr Flexibilität, Arbeitskraft und Freizeit ab, ohne dass unsere Interessen überhaupt noch Berücksichtigung finden. Wollen wir S-Bahner/innen auf­grund der bedrohlichen Situation, durch die Ausschreibung und Zerschlagung unserer Arbeitsplätze, auch nur einen Tag für eine gemeinsame, übergreifende und gesetzlich verbriefte Interessenbekundung aller S-Bahner/innen nutzen, wird sie uns nun von durch uns gewählten Betriebsräten verwehrt. Jeden Tag der nun verstreicht wird uns eine öffentlich wirksame Möglichkeit genommen, um uns gegen die Umsetzung der politischen und unternehmerischen Pläne einer Ausschreibung unserer Arbeitsplätze zu erwehren.

Erwartet wurde, dass der Arbeitgeber mit seiner Rechtsabteilung gegen unser Recht an einer Gesamtbe­triebsversammlung aller S-Bahner/innen während der Arbeitszeit gerichtlich vorgeht. Dass jedoch der eige­ne Betriebsrat und damit auch die eigenen Gewerkschaftsvertreter diese von ihren eigenen Kollegen/innen und Gewerkschaftsmitgliedern eingeforderte Gesamtbetriebsversammlung verhindert, wird bei vielen Be­schäftigten und Gewerkschaftsmitgliedern einen sehr bitteren Beigeschmack erzeugen. Aber warum han­deln unsere gewählten Interessenvertreter gegen den Willen ihrer eigenen Kollegen/innen und Gewerk­schaftsmitglieder? Agieren sie gar als Handlanger des Arbeitgebers? Fragt sie selber. Vielleicht geben sie Euch eine nachvollziehbare Antwort.

Alle Gründe wurden von der Betriebsratsmehrheit gesucht, warum eine Gesamtbetriebsversammlung nicht stattfinden kann, statt einen Weg zu finden wie die Forderungen der S-Bahner/innen umgesetzt werden können. Einige wenige Betriebsräte sehen den Beschluss der Betriebsratsmehrheit gegen den Willen der eigenen Kollegen/innen als groben Verstoß des Betriebsrates an, werden ihn jedoch als Mehrheitsent­scheidung des Betriebsrates respektieren müssen. Die mit dem Beschluss des Betriebsrates hervorgerufe­ne Missachtung der Interessen der S-Bahner/innen jedoch nicht.

Beschwerden, E-Mails und Anrufe!

Diejenigen von Euch, die Ihr mit Eurer Unterschrift die unverzügliche Herbeiführung einer rechtlich ge­schützten Gesamtbetriebsversammlung aller S-Bahner/innen während der Arbeitszeit gefordert habt und nun eine Stinkwut gegen die Missachtung Eurer Forderungen durch den eigenen Betriebsrat habt, tut es nicht durch Austritte aus Eurer Gewerkschaft, denn so ändert sich nichts an unserer Situation. Empört Euch mit einer Beschwerde an den Betriebsrat und/oder Eurer Gewerkschaft per E-Mail oder einem Anruf. (s-bahn-berlin-betriebsrat@deutschebahn.com / 030297 43907) Dort trefft Ihr auf die die Eure Forderungen missachten, unsere Arbeitsplätze und die Zukunft unserer Familien kampflos mit aufs Spiel setzen.

Solange der Betriebsrat gegen seine eigenen Kollegen/innen agiert, freut sich allein der Arbeitgeber über die Spaltung von uns Beschäftigten. So nutzt er nun das Loch, welches der Betriebsrat mit seiner Entschei­dung öffnete, um mit eigenen Veranstaltungen seine Ausschreibungs- und Zerschlagungspolitik unters Volk zu bringen. Erreicht wurde daher nur, dass sich tiefe Gräben der Verachtung und des Misstrauens zum Be­triebsrat auftun. Die offenen Türen zu einer offenen und sachlichen Zusammenarbeit von uns S-Bahner/in­nen mit allen von uns gewählten Betriebsräten wurde zugeschlagen. Jedoch nicht von uns S-Bahner/innen!

Der Kampf geht weiter!

Der „Aktionsausschuss 100% S-Bahn“ hat bereits in der Vergangenheit und wird auch zukünftig gemein­sam mit jeder interessierten Kollegin und jedem interessierten Kollegen über unser Vorgehen als S-Bah­ner/innen reden, um die Forderungen nach Informationen, einem Ergebnis offenen Meinungsaustausch und der Umsetzung eigener Forderungen nachzukommen. So werden wir Euch wie bisher über alle weite­ren Aktionen und Entwicklungen informieren, soweit die freie Meinungsäußerung von uns Beschäftigten bei der S-Bahn Bahn Berlin GmbH nicht behindert wird.

Viele Kolleginnen und Kollegen unterstützen bereits den Kampf um unsere Zukunft. Kollegen/innen der BVG solidarisieren sich mit uns, Kollegen/innen aus der Schweiz und selbst aus Japan haben uns bereits solidarische Grußbotschaften zugesandt. Vertreter aus Städten und Gemeinden im Berliner Umland, Berli­ner Abgeordnete, Parteien und Organisationen haben uns S-Bahner/innen ihre Solidarität erklärt und uns ihre Unterstützung in unserem Kampf angeboten. Die Mitstreiter/innen vom S-Bahn Tisch stehen bereits seit langem an unserer Seite. Diese aktive Solidarität gilt allein uns S-Bahner/innen!

Euch allen, die Ihr Euch bereits nach Euren Möglichkeiten am übergreifenden Kampf von uns S-Bahner/innen beteiligt, bzw. zukünftig beteiligt, sei Respekt ausgesprochen! Ihr habt den ersten Schritt gemacht, sich gegen die Angriffe der Politiker und Manager zu erwehren. Mit Eurem Willen und der Kraft von uns 3000 S-Bahner/innen, können wir 100% S-Bahn und unsere Arbeitsplätze er­halten. Zu verlieren haben wir dabei nichts, was uns nicht schon längst genommen wurde!






Solidaritätserklärung des Sozialforums Königs Wusterhausen

Liebe Kolleginnen und Kollegen vom Aktionsausschuss „100% S-Bahn“, liebe Kolleginnen und Kollegen der S-Bahn Berlin,

das Sozialforum Königs Wusterhausen sendet Euch solidarische Grüße in Eurem Kampf gegen die Zerschlagung der Berliner S-Bahn!

Der Berliner SPD/CDU-Senat hat am 19. Juni beschlossen, das Netz der S-Bahn Berlin in drei Teile zu zerschlagen und diese Teile dann einzeln auszuschreiben. Das Vergabeverfahren für den S-Bahn-Ring soll bereits in einigen Wochen beginnen, die anderen beiden Abschnitte sollen 2014 ausgeschrieben werden. Zur Begründung dieses Schritts wird auf die seit drei Jahren anhaltenden Probleme und Verspätungen im Zugbetrieb verwiesen.

Was hier als Lösung angeboten wird, ist tatsächlich aber Ursache des Problems: Wegen des vom früheren Bahn-Chef Hartmut Mehdorn angestrebten Börsengangs der Bahn waren die Züge der Tochter S-Bahn über Jahre nur mangelhaft gewartet und auch sonst Personal und Mittel nur unzureichend bereit gestellt worden. Statt nun aber endlich damit aufzuhören, die S-Bahn kaputtzusparen, soll sie - ganz im Sinne der neoliberalen Vorstellungen in Wirtschaft und Politik – zerschlagen werden mit der Konsequenz, dass unsere S-Bahn dann direkt zum Objekt privater Renditeerwartungen wird. Die Folgen werden weiterer Sozialabbau und Arbeitsverdichtung für die Beschäftigten, weniger Bahn, weniger Sicherheit und höhere Preise für die Bahnkunden, mehr Autos auf den Straßen sowie sinkende Attraktivität der Berliner Randgebiete und Umlandgemeinden sein.

Wir bestärken die Kolleginnen und Kollegen des Aktionsausschusses „100%S-Bahn“ und allen anderen bei der S-Bahn beschäftigten Kolleginnen und Kollegen darin, diese Bestrebungen des Senats nicht widerstandslos hinzunehmen. Der Aktionsausschuss und die Beschäftigten der Bahn handeln dabei auch im Interesse der S-Bahn-Kunden. Wir verstehen, dass es zu Auswirkungen auf den S-Bahn-Verkehr kommen wird, wenn Ihr Euch wirksam zur Wehr setzen werdet. Wir werden uns bemühen, unseren Familien, Freunden, Kollegen und vor allem den S-Bahn-Kunden aus Königs Wusterhausen den Sinn Eures Widerstands verständlich zu machen.


Mit solidarischen Grüßen

Königs Wusterhausen, Juli 2012

Das Sozialforum Königs Wusterhausen

 

Folgender Link führt zum Download der Sonderinfo des S-Bahn Betriebsrates:
(nur für S-Bahn Mitarbeiter)

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